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Immer wieder staunen
Gleich nach der Landung in Nairobi mussten Christian Belz, Arne Gabius und ich feststellen, dass Kenia anders tickt. Von unseren Reservationen für den Weiterflug nach Eldoret wollte um 6.15 Uhr niemand etwas wissen. Also buchten wir ein Taxi. Der Fahrer schätzte die Dauer für die Fahrt auf 3 Stunden. 6 Stunden später trafen wir ziemlich erledigt an unserem Reiseziel ein. Ich war erstaunt, dass der etwa 30 jährige Peugeot überhaupt ankam. Die Strasse war streckenweise fast nicht als solche zu erkennen. Die Fahrt hatte aber auch ihre schönen Seiten. So sahen wir am Strassenrand Zebras und eine Affenherde. Ich bekam einen ersten Eindruck der bezaubernden Landschaft.
Aufgrund von Eldorets Höhelage von gut 2000m braucht der Körper einige Tage, um sich an die dünne Luft anzupassen. Wir laufen daher besonders vorsichtig. Untergebracht sind wir in der ersten Woche im Haus von Jürg Wirz, einem Schweizer Laufjournalisten und –experten, der seit bald zehn Jahren hier wohnt. Ich hause in einem kleineren Nebenhäuschen. Von hier, am Stadtrand von Eldoret, starten wir jeweils unsere Trainingseinheiten. Nach drei Minuten befinden wir uns bereits in der Weite der Natur. Da liesse sich stundenlang geradeaus laufen. Alle fünf Minuten wartet eine Gruppe kleiner Kinder, die dann mit uns «Muzungus» (der Name für uns Weisse) zum Teil barfuss und voller Begeisterung mitlaufen. Laufen ist hier wirklich der Nationalsport.
Zurzeit trainieren wir Europäer noch für uns. Frühestens nach einer Woche werden wir uns für vereinzelte Trainings einer Kenyaner-Gruppe anschliessen. Zurückhaltung ist für mich aber schon jetzt angesagt. Zum einen ist die Knieverletzung eben erst auskuriert, zum andern sind meine beiden Trainingspartner Langstrecken-Spezialisten und mir im Ausdauerbereich überlegen.
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Mirco Zwahlen (23), der aktuelle Schweizer Meister über 1500 m vom LC Regensdorf, ist zusammen mit 10’000-m-Rekordhalter Christian Belz sowie dessen Laufkollege Arne Gabius (D) für vier Wochen ins Trainingslager nach Kenya gereist. Für den «Unterländer» berichtet er wöchentlich von seinen Erfahrungen.