Autor: Florian Hilti
Zum Saisonabschluss führte der Schweizerische Leichtathletik-Verband in Bern erstmals die Team SM durch. Bei dieser neuen Wettkampfform geht es darum, dass in ausgewählten Disziplinen die Athleten der stärksten Vereine gegeneinander Antreten. Dabei waren pro Verein vier Athleten startberechtigt, der Durchschnitt der besten drei Resultate zählte schliesslich für die Wertung. Das Konzept kam sehr gut an, so waren von 660 eingeladenen Athleten immerhin rund 400 am Start. Zudem scheint der Team-Gedanke einige Athleten zusätzlich zu beflügeln, da es nicht weniger als 88 persönliche Bestleistungen gab.
Der LC Regensdorf nahm über 1500m bei den Frauen und über 800m bei den Männern teil. Die Frauen starteten mit Arlette Meier-Hunger, Melina Frei, Melina Annaheim und Stefanie Trutmann. Dabei klassierten sie sich mit einem Schnitt von 4’45“70 hinter der stark favorisierten GAB Bellinzona auf dem 2. Rang. Arlette zeigte zum Saisonabschluss ein super Rennen. Sie war mit 4’34“16 nicht nur die Zweitschnellste, sondern lief sich in der Schweizer Jahresbestenliste noch auf den 9. Platz. In der selben Serie kam Melina nach 4’50“11 ins Ziel. Die zweite Serie wurde lange von Melanie angeführt. Am Ende wurde sie zwar noch von einer Gegnerin überspurtet, lief aber eine sehr gute Zeit von 4’53“09. Auch Stefanie lief in der zweiten Serie. Mit 5’05“58 verpasste sie ihre Saisonbestzeit nur knapp. Am Ende musste Trainer Peter Trutmann feststellen, dass für die Gold-Medaille nicht einmal viel gefehlt hat. Aber die Silber-Medaille ist für unsere Läuferinnen sicher ein toller Lohn für die harte Arbeit in dieser Saison, die auch von Rückschlägen geplagt war.
Bei den Männern traten die besten zwei Läufer von Lausanne-Sport, Julien Isenring und Moritz Höft, nicht an. So wurde unser Männer-Team mit Mirco Zwahlen, Martin Knill, Andreas Becker und Florian Hilti bereits vor dem Start als Favorit für den Sieg gehandelt. Entsprechend hoch war natürlich der Druck. Nachdem endlich klar war, dass die schnellste Serie zuerst startet, konnte mit Trainer Ruedi Meier die Taktik abgesprochen werden. Mirco und Martin waren in der ersten Serie. Erwartungsgemäss wollte niemand Führungsarbeit leisten, also lief Mirco bereits nach 200m an der Spitze. Nach einer nicht allzu schnellen ersten Runde steigerte er das Tempo kontinuierlich und konnte die erste Serie in 1’52“37″ ganz knapp für sich entscheiden. Nur 1/100 Sekunde dahinter klassierte sich der schnellste Läufer des Mitfavoriten LV Langenthal, Michael Geissbühler. Martin lief ebenfalls ein tolles Rennen und kam mit 1’53“58 ins Ziel. Da er dabei dem vermeintlich zweitstärksten Langenthaler beinahe zwei Sekunden abnahm, war die Taktik für Flo in der zweiten Serie klar: Er musste sich gegen die beiden Langenthaler durchsetzen. Am einfachsten geht das natürlich, wenn man die Serie gewinnt. Dies machte er in einer Zeit von 1’53“29, wobei er sich dank der guten Leistungen seiner Teamkollegen in der ersten Serie anfangs verstecken konnte. Da die zweite Serie schneller anging als die erste, war es für ihn ohnehin nicht nötig, für Tempo zu sorgen. Andreas musste wegen einem Fehler in der Serieneinteilung in der dritten Serie starten, was für ihn alles andere als eine gute Motivation war. Schliesslich kam er auf den dritten Rang mit 1’57“65. Mit einem Schnitt von 1’53“08 gewann das Männer-Team schliesslich die ersehnte Gold-Medaille und krönte so die tolle Saison 2007.
Obwohl an der Team-SM nur acht Läufer starten durften, waren beinahe alle Athleten und Betreuer in Bern mit dabei. Der grosse Erfolg des LC Regensdorf ist deshalb nicht nur den Athleten auf der Bahn und den Trainern zu verdanken, sondern vor allem auch der Unterstützung ihrer Trainingskollegen und Freunde. Deshalb an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank!