Autorinnen: Melanie Böllenrücher und Melina Frei
Auch wenn die Bahnsaison gegen den Schluss an den Kräften zerrte, ist es fast eine Ehrensache, dass man den Halbmarathon um den Greifensee bestreitet. So machten sich auch dieses Jahr einige des LCR auf den Weg nach Uster.
Herr Petrus meinte es wieder einmal besonders gut mit den Läufern, sodass es bei nicht gerade tiefen Temperaturen von ca. 30° an der Sonne, die Schweissperlen ins Gesicht drückte. Dafür war die Stimmung ausgelassen, viele Zuschauer welche mit einem Gartenschlauch für Abkühlung sorgten oder kleine Kinder die einem mit einem Becher nachrannten, machten es uns etwas leichter bei diesen Bedingungen. Es gab jedoch auch die Schattenseiten, die Sanität hatte viel zu tun, nicht alle schafften es ins Ziel.
Melina und ihr Vater machten sich als Erstes auf den Weg. Neu fand dieses Jahr der sogenannte City-Challenge zwischen Zürich und Bern statt. 100 Zürcher gegen 100 Berner, am Schluss wird der Durchschnitt berechnet, die Stadt mit der tieferen Zeit siegt. Achtung Fertig looos, rot gegen blau.
Der Vater pacte für Melina, eine Zeit unter 1.30 wollte sie erreichen. Doch nach 8km musste sie etwas bremsen, es war einfach nicht machbar bei diesen Temperaturen und die Bahnrennen waren doch noch in den Beinen zu spüren.
Als 1. Frau von der City-Challenge und 1 bei den Juniorinnen erreichte sie nach 1h34min das Ziel, müde aber glücklich.
Statement Melina: Der Greifenseelauf ist jedes Jahr das Schluss-Highlight meiner Saison. Es ist mein absoluter Lieblingslauf. Da stehe ich an der Startlinie und weiss genau es liegen 21km vor mir und das ich nachher Muskelkater von Kopf bis Fuss habe, doch genau dieses Gefühl ist sooo genial =)! Unterwegs habe ich das Gefühl, o Mann ich sterbe, aber meine Füsse laufen und laufen und im Ziel kann ich einfach auf den Boden liegen. Und ich weiss, nach diesen 21km habe ich mir die Trainingspause auch wirklich verdient. In diesen Lauf habe ich mich verliebt und ich werde ihm noch lange, lange treu bleiben.
Einen Block später starteten Melanie Böllenrücher und Sabine Simmen. Melanie, welche auf die Bahnsaison verzichten musste, aufgrund einer Verletzung, wusste nicht genau ob es mit ihrem Fuss klappen wird. Auch die Beiden hatten mit den heissen Temperaturen zu kämpfen und waren über jegliche Abkühlung erfreut. Melanie konnte auf den letzen Meter noch zu einem Schlussspurt anziehen und erreichte mit der guten Zeit von 1h43min das Ziel, auch Sabine darf sich zufrieden geben mit den 1h45min.
Statement Melanie:
Der Greifenseelauf bedeutet für mich jedes Jahr den Abschluss einer langen Saison. Da ich dieses Jahr verletzungsbedingt auf fast alle Wettkämpfe verzichten musste, freute ich mich um so mehr auf diesen Lauf. Da ich mich im momentanen Training sowieso auf Dauerläufe beschränken musste, kam mir der lange Lauf sehr gelegen. Auf dem Ausdauerbereich gut trainiert und mit einer riesen Topmotivation machte ich mich auf die 21km. Doch schon bald begann mir die Hitze zuzusetzen … und leiden war angesagt. Doch trotz allem: das wunderbare, „hühnerhautreife“ Gefühl, totkaputt
über die Ziellinie zu laufen, konnte mir niemand nehmen! Für einmal mehr: hoch lebe der Greifenseelauf, bis zum nächsten Jahr!
Das Gefühl, welches man bei einem Lauf über 21km hat, ist einfach nicht vergleichbar mit einem Rennen auf der Bahn. Es ist immer wieder schön nach der Bahnsaison, einen „Volksanlass“ zu bestreiten. Inmitten so vieler Menschen laufen zu dürfen und die gleiche Freude zu teilen, lässt einem das Gemüt heiterer erscheinen. Hiermit wünschen wir allen eine gute Trainingspause und „ Greifensee Adöiii, bis nächstes Jahr „
Melanie und Melina
Nachtrag von Ruedi:
Im 10km Lauf der Frauen, schaffte unsere Triathletin Diane Lüthi, die studienhalber zur Zeit in Basel weilt, nach 44.55.6 min, fast den „Sprung“ auf Podest. Als vierte der Kategorie Frauen 20 lief sie ein sehr gutes Rennen und war darnach wie die beiden Autorinnen im Ziel glücklich und zufrieden.