Autor: Melanie Annaheim
Guten Morgen zusammen!
War ja dieses Wochenende in Spanien am ersten Europacup-Rennen in diesem Jahr!
Obwohl es schon die Tage davor ununterbrochen regnete, fühlte ich mich bedeutend besser als vor dem Rennen in Ecuador! Somit konnte ich auch kaum den Start erwarten!
Auch während dem Einwärmen im Regen und mit der Vorahnung, wie hart das Rennen werden wird (Wasser-Temperatur 13 Grad, Lufttemperatur 6 Grad und Dauerregen) veränderte sich nichts an meiner Vorfreude!
Mit Wärmecreme auf dem ganzen Körper, zwei Badekappen übereinander, dicke Vaseline-Schicht auf den nackten Hautstellen (Handrücken, Füsse, Gesicht) stürzte ich mich dann mit den anderen Athleten in die kalten Fluten! Mein erster Gedanke war: ACH DU SCHEI….., IST DAS KALT!!!!! Sogar die Zunge in meinem Mund hatte eine Schockreaktion… Es gab Frauen, die nach den ersten Metern umdrehten und wieder an Land gingen!!
Als uns einige Helfer nach den geschwommenen 1500m aus dem Wasser zogen, konnte man kaum auf den eingefrorenen Füssen laufen. Doch weiter gings! Irgendwie den Helm zu kriegen, irgendwie aufs Velo hüpfen und so schnell wie möglich strampeln um irgendwie Wärme im Körper zu produzieren! Leider konnte ich das Loch zu Vanessa Fernandes (Nr. 1) und einer Engländerin nicht schliessen und gliederte mich somit in der nächsten Gruppe mit 7 Mädels ein! Die 6 Radrunden waren ziemlich technisch mit vielen Kurven und einem lang gezogenen Aufstieg (um den wir sehr froh waren, denn da wurde ein bisschen mehr Wärme im Körper produziert ☺). Praktisch während den ganzen 40km regnete es in strömen und manchmal dachten wir sogar, es fängt an zu schneien! So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt! Als wir mit ca. 2min Rückstand auf das Spitzen-Grüppchen in die Wechselzone kamen, sass da Vanessa immer noch am Boden und versuchte vergebens mit den kalten Fingern ihren Helm aufzukriegen! Auch ich kam zuerst nicht in meine Schuh rein! Verzweifelt schaute ich mich um und sah, dass es nicht nur mir so erging!!! Bestimmt war der Wechsel an diesem Rennen einer der langsamsten in der ganzen Triathlon-Geschichte ☺!! Als ich dann endlich in meinen Schuhen war, ging ich beim Hinauslaufen noch schnell zu Vanessa und öffnete ihr den Helm. Sie startete mit mir das Laufen, blieb jedoch hinter mir, bis sie nach einem Kilometer das Rennen aufgab. Ich fühlte mich erstaunlicherweise von Anfang an sehr gut und konnte mit einem hohen Tempo laufen. Dieses Tempo konnte ich (endlich!!!) bis am Schluss durchlaufen und ich wurde überglückliche 2.!!! Dies ist mein erster Podestplatz an einem internationalen Rennen!!!
Da Pontevedra die Heimatstadt von Javier Gomez (Welt-Nr. 1) ist und der bei den Männer das Rennen gewann, war die Siegerehrung atemberaubend! Schon bei uns applaudierten die hunderten von Zuschauern als wären wir Weltmeister ☺! Ich hatte echt Hühnerhaut und werde diesen Moment bestimmt nie in meinem Leben vergessen! Den ganzen Tag werde ich nie vergessen – aus diversen Gründen….
Nun geht es weiter mit dem Weltcup in Südafrika in zwei Wochen, wo es hoffentlich ein bisschen wärmer sein wird!