Autorin: Joëlle Flück
Samstag:
Sonntag:
Montag:
Dienstag:
Mittwoch:
Nach dem schlechten Wetter der letzten Wochen waren wir am 12.4.2008 froh, endlich Richtung Süden aufzubrechen und unsere „Zelte“ in der Toscana aufzuschlagen. Schon um 6.00, für die einen sehr früh, für die anderen „normal“, besammelten sich die meisten des LCR Runningteams auf dem Wisacher.
Die Fahrt verlief ziemlich ruhig, dank wenigem Verkehr auf den italienischen Strassen. Trotzdem musste eine kleine Delegation in Milano noch eine Sightseeingtour machen, unfreiwillig. Nach und nach trafen wir Schweizer in unserer Unterkunft ein und wir konnten die Zimmer beziehen. Als erstes schauten wir bei einem kurzen Dauerlauf, ob sich auch wirklich keine Wege verändert haben und was alles in diesem Jahr neu gebaut wurde.
Nach dem super Nachtessen, verschwanden dann alle ziemlich schnell unter der Bettdecke.
Nachdem am Samstag alle ziemlich früh ins Bett gegangen sind, stand dann heute endlich Sprint auf dem Programm, des einen Freud, des anderen Leid. Unser neuer Sprintkönig heisst Samuel, nein nicht Schmid sondern Jost. Er deklassierte die gesamte Männerkonkurrenz und sorgte so für etwas weniger Lärm an vorderster Front. Plötzlich waren nämlich alle ziemlich still Nachdem dann auch noch eine Frau einige Männer überholt und an anderen ziemlich „nahe dran“ war, war es dann endgültig vorbei mit Friede, Freude, Eierkuchen. Zum Glück stand aber am Nachmittag ein 50-minütiger Dauerlauf auf dem Programm, bei welchem man sich in den letzten 10 zügigen Minuten ein wenig abreagieren konnte. So waren dann am Ende des Tages wieder alle zufrieden und man konnte miteinander ein Runde Poker spielen, ohne dass Pistolen und Messer zum Einsatz kamen.
Heute Morgen war es schön sonnig und warm. Die besten Voraussetzungen also für ein Kraftcirquit am Pool und einem anschliessenden lockeren Footing. Natürlich hat da noch niemand geahnt, dass es am Abend beim Bahntraining regnen wird.
Leider hat es nach dem Einlaufem am Abend prompt angefangen zu regnen und zwar in Strömen. Dies war für uns jedoch kein Hindernis und wir drehten unsere Runden wie vorgesehen. Dank dem Training hörte man dann auch von unserem „nimmerstill“ Florian für einmal keinen Ton. Was so ein Bahntraining alles bewirken kann…
Leider meinte es Petrus heute Morgen mit uns nicht so gut und wir mussten unseren Longjog im strömenden Regen laufen. Glücklicherweise hat es dann gegen Ende des Laufes, als natürlich alle schon nass waren, aufgehört zu regnen. Es blieb aber wolkenbehangen und Massa Marittima war in einer dichten Nebelwolke versteckt.
Am Nachittag lagen alle wie tote Fliegen in ihren Wohnungen und waren froh, dass am Nachmittag Ruhe angesagt war. Diese Gelegenheit nutzten einige um ein Glace in Massa zu essen. Fast wäre es noch teuer geworden, aber der Carabinieri war nett und liess uns den Bus umparkieren.
Heute war es für einmal sehr warm am Vormittag, was dann bei einigen auch in leichter „Röte“ bemerkbar machte. Schon am Abend zuvor wurde ein ausgeklügelter Plan für den Steigerungsdauerlauf zusammengestellt. Das Ziel war, jeden Kilometer das Tempo um 5 Sekunden zu steigern und möglichst lange so zu laufen. Danach führten dann Heidi und Werner Lüscher bei jedem
die Laktatmessung durch. Genau dies war dann aber das Problem. Da alle unterschiedlich weit liefen, musste der Bus dauernd umherfahren, damit auch jeder zu seiner Messung kam.
Am Nachmittag ging es etwas lockerer zu und her bei einem Dauerlauf.
Donnerstag:
Freitag:
Samstag:
Heute stand ein Sprungtraining auf dem Programm und es war äusserst interessant, die verschiedenen Hürdentechniken zu analysieren.
Am Nachmittag wollten wir eigentlich einen langen Dauerlauf am Meer machen, das Wetter verhinderte uns jedoch die schöne Aussicht und wir beschlossen, stattdessen die Wildschweine zu besuchen. Glücklicherweise wurde da niemand von einem Hund gefressen und auch wenn nicht alle den direkten Weg gefunden haben, es kamen alle zufrieden wieder im Cicalino an.
Tag der Wahrheit! Für die einen war das heutige Bahntrainig die letzte harte Einheit vor der Rückreise in die Schweiz und für die anderen der Abschluss einer super ersten Trainingswoche. Das Training verlief sehr gut und alle waren zufrieden mit ihren Leistungen.
Leider musste dann am Nachmittag das Kraftcirquit nach drinnen verlegt werden, da es prompt anfing zu nieseln.
Highlight des Tages waren aber ganz klar „Salvos Nutella-Täschli“.
Leider mussten wir heute einige verabschieden, welche wieder zurück in die regnerische Schweiz mussten.
Nach langen Disskussionen entschieden wir anderen uns für einen kleinen Ausflug nach Casteglione della Pescaia inklusive Besuch der Ruine mit Blick aufs Meer.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Strandes, wobei alle auf ihre Kosten kamen. Sei es mit Sandburgen bauen, Kubb spielen oder gar im kalten Meer baden. Leider hinterliess dieser Tag rote Spuren auf unseren Körpern. Die Sonne lässt grüssen!
Sonntag:
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Mittwoch:
Donnerstag:
Freitag:
Immernoch herrschen warme Temperaturen. Die besten Voraussetzungen also für unsere Sprinter, sich wieder einmal zu messen. Auf grossartige Duelle wurde aber verzichtet (hatten sie wohl Angst vor unserem Sprintkönig??).
Auf dem langen Dauerlauf am Nachmittag schienen dann einige die Pesto-Pastas noch nicht ganz verdaut zu haben und andere waren mit der Verdauung schon zu weit, was dann noch einmal für Sprints sorgte, aber eher WC-Sprints
Heute durften unsere Neuankömmlinge im Bahntraining zeigen, was sie drauf haben. Diese Worte nahm unser „Duce“ Marco Guidali ernst und setzte sich gekonnt in Szene. Er überzeugte soweit, dass er kurzerhand unseren Sprinterkönig Sämi enttrohnte.
Melanie und Melina zeigten auch etwas und zwar dass sie nicht Karten lesen können. Auf ihrer geplanten 1 ½ stündigen Biketour verfuhren sie sich soweit, dass daraus eine 3 stündige Tortur wurde und sie wie tote Fliegen zum Nachtessen erschienen.
Traditionell fand heute der lange Dauerlauf statt welcher in Cura Nova bei der langen Allee startete. Im Ziel sahen nicht mehr alle so frisch aus. Die meisten sahen aus als wären sie von Löwen angegriffen worden (in Tat und Wahrheit waren es nur Dornensträucher) und andere waren so erschöpft, dass sie unterwegs am liebsten in einem ausgetrockneten Wassergraben ein Nickerchen gemacht hätten. So kam dann der Ruhenachmittag gerade richtig.
Wie schon letztes Jahr wurde die Gruppe auch dieses Jahr wieder aufgeteilt. Die einen absolvierten am Vormittag einen Steigerungsdauerlauf oder ein Mitteltempo auf der langen Geraden und die anderen am Abend ein Hügeltraining am Monte Bamboli. Zu den Hügelsprints kann ich sagen, dass es wie ein Training begonnen hat und wie ein Wettkampf beendet wurde. Dementsprechend locker war dann das Auslaufen. Nach dem Training führte dann die Hügelsprintgruppe noch eine kleine Wasser-Olympiade durch mit Disziplinen wie „Tauchen unter Übersäuerung“ oder Stuhl-, Liegestuhl- und Tischsurfing. Leider mangelte es an fachkundiger Jury und es konnte kein Sieger erkoren werden.
Heute machte sich eine ziemlich grosse Gruppe auf Richtung Fussballplatz (nein nicht um für die Fussball-EM zu üben) um dort ein Lauf- und Sprungtraining durchzuführen. Leider verkleinerte sich die Gruppe laufend, bis dann nur noch die „harten“ übrig blieben und über die Hürden hüpften.
Am Nachmittag durften wir uns wieder ein bisschen ausruhen, da der Tag X ja vor der Tür stand.
Ein grosses Gewitter zog gegen Abend über Massa Marittima auf. Dies liess uns kalt und einige machten sich mit dem Bus Richtung Altstadt auf, um noch einmal ein letztes Glace zu geniessen. Trotz Hagel, strömendem Regen und halben Flüssen in den Gässchen der Stadt waren wir überglücklich die besten Glaces der Welt in unseren Händen zu halten.
Tag X oder Wettkampftag!! Heute galt es ernst. Ein Testlauf über 1000, 800 oder 1200 m liess einige von uns nervös werden. Dank einem super gepaceten Rennen von Mirco, Marco und Gian konnten die Frauen sehr gute Zeiten laufen. Gepackt von der Euphorie zeigten auch die Männer, wie gut sie in Form sind. Ich denke, wir sind bereit für die Wettkämpfe!!
Samstag: Leider ist heute der Tag der Heimreise und wahrscheinlich auch der Tag mit dem schönsten Wetter der ganzen zwei Wochen. Zum Glück wurden wir auch in der Schweiz mit diesem Wetter empfangen, was dann doch ein kleiner Trost war! Ohne grössere Staus oder sonstige Verkehrsprobleme kamen alle gut zu Hause wieder an.
Alles in allem war es wieder einmal ein super Trainingslager mit wenig Verletzten, grandiosem Essen, einem super Trainer, einem Profi-Kameramann und erholsamen Massagen. In dem Sinne möchte ich mich im Namen aller AthletInnen bei Salvo, Ruedi Meier, Heidi und Werner Lüscher, Gian Marco Meier und Ueli Zwahlen bedanken!