Autor: Ruedi Meier / Melanie Annaheim
Melanie Annaheim vertrat die Schweiz an den Triathlon Europameisterschaften in Lissabon. Nachdem sie im Einzelrennen vom Samstag noch Helferdienste verrichten musste, konnte sie am Sonntag mit einem sehr guten Kurztriathlon zum sensationellen Sieg an der Europameisterschaft beitragen.
Hier der persönliche Bericht von Melanie:
Etwas verspätet kommt hier noch mein Rennbericht von der EM in Lissabon!
Am Samstagnachmittag startete ich an meiner ersten Elite-EM! Da es beim Einfahren bereits regnete (wie bei bisher jedem Rennen dieser Saison) und die Radstrecke sehr technisch war (mit vielen Kurven, Pflastersteinen, Sand etc.), hatte ich vor dem Start ziemlich starkes Herzklopfen! Eigentlich sollte man das nicht sagen, aber einen Moment lang hatte ich wirklich Angst! Zum Teil war es so glatt, dass die Räder schon nur beim gerade aus fahren weg rutschten. Aber was will man machen, alle haben die gleichen Voraussetzungen.
Nach einem guten und schnellen Schwimmstart befand ich mich nach ca. 200m ziemlich an der Spitze des Feldes neben dem Nr. 1 Vanessa Fernandes! Nun war mein Ziel, diese einfach nicht zu verlieren! Ich kam dann nach der ersten Schwimmrunde (1km) als Dritte aus dem Wasser und konnte diesen Platz bis zum Schluss verteidigen. Dann folgte der technische Rad-Teil. Grundsätzlich ist es wirklich eine coole und abwechslungsreiche Runde! Die Wechselzone befand sich in einem Stadion, welches wir jede Runde passieren mussten! Es wurde von Beginn an zügig gefahren und mir war es nie zu wohl J! Bereits nach der ersten Runde waren alle vier Schweizerinnen in der Spitzengruppe. Leider stürzte Magali in der vierten
Runde und ich bekam die Order vom National-Coach, auf sie zu warten und zurück in die Gruppe zu fahren. Da für mich das Rennen ohnehin schon streng war, wusste ich, dass diese Aktion mich „töten“ würde. Aber selbstverständlich habe ich Tempo raus genommen und auf Magali gewartet. Schlussendlich kam ich wieder bis 20m an die
Gruppe ran. Leider kam genau dann ein kleiner Anstieg und ich hatte keine Kraft mehr, um das Loch noch zu schliessen. Zum Glück hat Magali dies geschafft und befand sich wieder in bester Ausgangslage. Ich fuhr „locker“ weiter und liess mich von der zweiten Gruppe einholen. Wir wechselten mit ca. 50 Sek. Rückstand auf das Laufen. Da ging bei mir dann gar nichts mehr und ich lief die 10km wieder in 40 Minuten….. Auch Magali hat zu viel Energie auf dem Rad verloren und wurde „nur“ 15.
Klar war ich wieder etwas enttäuscht, da ich erneut mein Rennen von Pontevedra nicht bestätigen konnte! Doch die sehr positiven Reaktionen diverser Personen bezüglich meiner Hilfe für Magali hat mich dann wieder „ufgstellt“!
Am Sonntag hatte ich dann noch die Möglichkeit mit Nicola und Magali an der Team-EM zu starten. Dieses Rennen wurde als Staffel ausgetragen und jeder Athlet musste 300m Schwimmen, 8km Rad fahren und 2km Laufen.
Ich war die Start-Athletin und konnte als 4. mit 20sek Rückstand an Nicola übergeben. Diese konnte dann bereits einen beträchtlichen Vorsprung ausarbeiten, welcher Magali sicher ins Ziel brachte und wir uns als Europameister feiern konnten.
Unter folgendem Link ist ein kurzer Bericht vom SF Sport Aktuell (Sendung 10.5.08) – man sieht sogar schnell mich.
http://www.sf.tv/sfsport/sportaktuell/index.php?docid=20080510
Foto 1: Nach 1km Schwimmen direkt hinter Vanessa Foto 2: Die Team-Europameister