Autor: Ruedi Meier
Was leider mit drei gesundheitlich bedingten Startverzichten (Mirco, Jan und Lowi) begann, endete für den LC Regensdorf, bzw. für das Runningteam des LC Regensdorf äusserst erfolgreich.
Zwei Medaillen an den Schweizermeisterschaften dürfen sich sicher sehen lassen.
Die einzelnen Disziplinen im Ueberblick:
800m Frauen – Broncemedaille für Joëlle:
Bereits im Vorlauf zeigte Joëlle Flück eine sehr gute Leistung und qualifizierte sich mit einer schnellen Zeit sicher für den Final.
Der Final wurde eigentlich zu langsam (65.53 Sekunden) begonnen. Joëlle lief taktisch äusserst klug und lies sich nicht beirren. Meines Erachtens war ihr Selbstvertrauen sogar von aussen zu sehen. Cirka 80m vor dem Ziel spurtete sie auf den dritten Rang, den sie in kämpferischer Manier mit 3/100 Sekunden Vorsprung ins Ziel rettete. Dass Joëlle in einem so langsam begonnenen Rennen ihre PB um ganze zwei Sekunden verbessern würde, hat weder sie noch ich geträumt (wir heissen ja auch nicht Röthlin) oder gar erwartet. Das ganze zeigt, dass Joëlle der Abstecher auf die 1500m Distanz bestimmt mehr Sicherheit und Selbstvertrauen gebracht hat.
800m Männer – 4. Rang für Martin:
Das Erreichen des Finals war in diesem Jahr sehr schwierig, weil jeweils immer nur der Sieger aus vier Vorläufen sicher weiter kam.
Im ersten Vorlauf schied Florian Hilti als fünfter aus, obwohl er in der ersten Runde noch sehr locker ausgesehen hatte.
Mit einer kämpferischen Leistung (wer hat ihn schon anders gesehen), qualifizierte sich Martin Knill über die Zeit für den Final. Wie bereits im Vorlauf, kontrollierte Martin das Rennen von Vorne. Trotz einer sehr langsamen ersten Runde (58.68“) wollte Ihm keiner seiner Konkurrenten diese Position streitig machen. Erst nach 500 m wurde das Rennen richtig lanciert. Dies hatte zur Folge, dass alle 8 Läufer miteinander auf die die Zielkurve einbogen.
Im unerbittlicher Endspurt, hielt sich Martin geschickt an der Innenkante und konnte unmittelbar vor dem Ziel noch den viel stärker eingeschätzten Ardrian Wüest abfangen. Am Schluss fehlten lediglich 11/100 Sekunden zur Bronzemedaille. Martin hat damit bewiesen, dass auch er in einem optimalen Rennen seine PB deutlich verbessern kann.
1500m Frauen – 5. Rang für Melina:
Wie zu erwarten war, begann das Rennen der Frauen (80-er Runde) äusserst langsam. Während Sabine Fischer ihre Konkurrentinnen mit einem langen Endspurt sicher im Griff hatte, lief Melina Frei taktisch immer an der für sie richtigen Stelle. Mit einer sehr schnellen letzten Runde von 70.62“ gelang Melina trotz dem langsamen Start noch eine neue
persönliche Bestleistung und wurde ausgezeichnete fünfte. Melina hat damit bewiesen, dass sie an der kommenden Nachwuchs SM um den Titel der Kategorie U20 ein Wörtchen mitreden wird.
1500m Männer – 8. Rang für Gian Marco:
In den 1500m Vorläufen vom Samstag zeigten Andreas Becker und Gian Marco Meier taktisch geschickte Rennen und qualifizierten sich unbestritten für den Final vom Sonntag. Die Schmerzen an der Achillessehne waren dann aber bei Andreas am Sonntag so stark, dass er das Rennen vorzeitig beenden musste.
Im Final riskierte Gian Marco alles und versuchte vorne mitzulaufen. Nach dem wegen der Fussoperation verlorenen Jahr und der fehlenden Wettkampfpraxis, konnte Gian Marco in der Folge das äusserst schnelle Tempo der Spitze nicht bis am Schluss durchhalten und kam als achtbester Schweizer auf dem 10. Rang ins Ziel. Bis zu den Staffel- und Team-SM braucht Gian Marco noch zwei bis drei Rennen, so dass er wieder (wie immer) seine Form zur richtigen Zeit zeigen wird.
Und dass Andreas eigentlich in guter Form ist, wenn er seine Verletzung in den Griff bekommt, wissen wir alle.
3000m Steeple – Goldmedaille für Arlette:
Eine Goldmedaille und damit ihren ersten Einzel Schweizermeistertitel errang Arlette Meier-Hunger in einem völlig unangefochtenen Rennen über 3000m Steeple. Ohne an ihre Grenzen zu stossen, war Arlette in diesem Sololauf nur cirka 2 Sekunden langsamer als bei ihrem Europacup Einsatz.
Jetzt kann Arlette wieder an die kürzeren (800m und 1500m) Distanzen heran gehen, wo sie bestimmt mindestens an ihre Zeiten vor der Schwangerschaft herankommen wird.
Sämtliche Läufe wurden durch Ueli Zwahlen in gewohnt ausgezeichneter Qualität aufgenommen. Wir freuen uns alle auf die DVD von Ueli. Sollte jemand Fotos von Läufen oder Siegerehrungen haben, wären wir froh, wenn wir diese erhalten könnten.
Erfreulich war, dass zumindest am Sonntag neben den verletzten Läufern auch einige LCR Schlachtenbummler im neuen LCR Zelt anzutreffen waren.
Einziger „Wermutstropfen“ für mich und den LCR, ist der unbefriedigende Zustand, dass ausgerechnet die beiden Medaillen nicht mit einer LCR Stammlizenz erzielt wurden. Trotzdem freuen wir uns natürlich alle und hoffen, dass die Medaillen Ansporn für weitere Medaillen an den Nachwuchs-SM und mit unseren Zweitlizenzierten an den Staffel-SM und an der Team-SM sind.
Die SM in Fribourg war eine äusserst schöne und gelungene Veranstaltung auf die wir alle gerne zurück schauen werden. Herzlichen Dank, allen die zum gelungenen Anlass beigetragen haben, insbesondere an Werner Lüscher für die Organisation und Heidi Lüscher für die sehr erfolgreichen Massagen vor, zwischen und nach den Wettkämpfen.