Autor: Gian Marco Meier
Der erste Teil der „LCR-Running-Team-Monte Gordo-Delegation“ hatte sich zusammen mit einer Gruppe von Swiss Athletics gleichzeitig mit einer grossen Delegation von Swiss-Ski am Flughafen Zürich-Kloten eingefunden. Einiges hatten die Mitglieder der verschiedenen Delegationen gemeinsam. So konnte man anhand des Gepäckübergewichtes der einzelnen Mitglieder fast kein Unterschied erkennen. Und auch die sportlichen Ambitionen der Teilnehmer waren sicherlich fast identisch. Das geografische Ziel von Swiss-Ski war das winterliche Vancouver. Das sportliche ganz eindeutig: unsere Nation mit Gold beschenken.
Unsere Ziele waren da nicht ganz die gleichen. Wir erhofften uns in den nächsten zwei Wochen die portugiesische Sonne zu sehen und bei warmen Temperaturen den Schnee und das Eis, welchen wir in der Schweiz zu genügend vorfanden, endlich hinter uns lassen zu können. Und unsere sportlichen Ziele: da standen wir dann doch etwas weniger unter Druck, denn diese liegen ja, mit Ausnahme der bald bevorstehenden Cross-SM, noch einige Monate in der Zukunft.
Nach einem erfolgreichen Flug über die Feriendestination Mallorca nach Faro und einer dreiviertelstündigen Busfahrt ans südöstlichste Ende von Portugal kamen wir in unseren Hotels an. Einerseits dem 4**** Hotel Yellow und dem 3*** Hotel Baia. Der Unterschied der Unterkünfte war einerseits ein finanzieller, anderseits lag dieser aber auch an der Grösse der Hotelzimmer und der Auswahl an Buffet.
So hatten dann die einen im Zimmer Platz wie in einer Turnhalle, was das Foto sicherlich beweist, die anderen aber wären dankbar gewesen, wenn Sie wenigstens zwei Kleiderhacken einer Turnhallengarderobe für die Ablage der Trainingskleider und Schuhe gehabt hätten. Dafür war deren Angebot an Pilzkulturen im Badezimmer dafür umso grösser….
Trainiert wurde während den beiden Wochen vor allem im Bereich der Grundlagenausdauer ohne auch die Kraft und Schnelligkeit und bei den einen oder anderen die filigrane Technik vor, über und nach den Hürden zu vergessen.
Für die Dauerläufe lag direkt hinter den Hotels ein schöner Wald mit perfekten Naturstrassen, auf welchen doch etliche Kilometer zusammen kamen.
Im Stadion, welches direkt an der spanischen Grenze lag und auf die Fussball-EM 2004 mit sämtlichen Annehmlichkeiten, die sich ein Athlet nur wünscht, ausgestattet wurde, wurden die harten Tempoläufe absolviert. Da das Stadion neben einem professionellen Kraftraum ebenfalls über eine riesige Halle mit vier 80m Tartanbahnen, einer kompletten Weit-, Hoch- und Stabhochanlage, Wurfringen und
dazwischen genügend Platz verfügte, konnte diese sehr vielseitig genutzt werden.
Einigen hat diese Halle anscheinend so gut gefallen, dass diese bei leichtem Regenschauer sogar für den lockeren Dauerlauf missbraucht wurde… An dieser Stelle sei aber ausdrücklich erwähnt, dass die Athleten des LC REGENsdorf nicht zu diesen gehörten…
Die Mischung unserer Trainingsgemeinschaft unter der Leitung des Nationaltrainers Fritz Schmocker, welcher dieses Lager verdankender Weise in seinen Ferien organisierte, war äusserst bunt. So fanden sich vom 16-jährigen 800m-Talent bis zur WM-erprobten Marathonläuferin fast alle Läuferschichten ein. Auch die Vielfalt der Dialekte war äusserst gross, wobei einem gute Berndeutsch-Kenntnisse sicherlich hilfreich waren…
Ausser uns Schweizern profitierten noch einige andere ausländischen Athleten von den guten klimatischen Bedingungen. So war auch eine kleine aber hochkarätige Gruppe des LG Tellis Finanz Regensburg vor Ort. Dank Kurt Ring konnten wir uns für einige Trainings unseren nördlichen Nachbarn aus dem „Kanton“ Bayern anschliessen.
Zwischen den Trainings oder am Abend war der Treffpunkt die Bar 42. Nicht wegen dem „Super Bock“-Bier sondern der gratis Internet WLAN-Verbindung. Und ab der zweiten Woche natürlich auch deswegen, weil sogar im Wintersportarmen Portugal die Olympischen Spiele übertragen wurden (ausser es lief ein noch viel wichtigeres portugiesisches Fussballderby (von denen gibt es aber etliche!).
Alles in allem war dieses Trainingslager sicher für alle ein voller Erfolg. Wir hoffen, dass wir auch dank diesem, sämtliche uns gesetzten hohen Ziele erreichen können.
An dieser Stelle möchten wir noch ein herzliches Dankeschön aussprechen:
An Fritz, dass wir am Lager teilnehmen konnten und für die perfekte Organisation. Allen TrainingspartnerInnen für die abwechslungsreichen Trainings.
An Ruedi für die Trainingsbetreuung vor Ort.
An Jeannette, Leo und Ruedi für die Betreuung von Flurin und Gion Andri!
Und zum Abschluss dieses Berichtes kann ich Euch ein absolut einmaliges Foto in der 40-jährigen Trainer-karriere von Ruedi nicht vorenthalten:
Ruedi auf einer Bank sitzend während dem Bahntraining… was so ein Enkel nicht alles bewirken kann!!!