Caroline Cejka
Vom 8. – 15. August fanden dieses Jahr die Weltmeisterschaften in Trondheim statt. Nach der Teilnahme an der WM in Tschechien vor zwei Jahren war dies mein nächstes grosses Ziel.
Trondheim liegt etwa 600km nördlich von Oslo am Trondheimsfjord, und ist die drittgrösste Stadt in Norwegen. Zusammen mit der Nationalmannschaft verbrachte ich insgesamt vier Trainingslager in der Region Trondheim, damit wir uns vor allem an die technischen Herausforderungen anpassen konnten. Die grossen gelben Sümpfe als besonderes Merkmal, hatten mir von Beginn weg gefallen und ich gewöhnte mich an das etwas diffuse Gelände. Die Motivation war sehr gross und ich versuchte mich auch in der Schweiz so gut wie möglich auf die WM in Trondheim vorzubereiten.
Die Testläufe für die WM fanden im Rahmen der Nordic Orienteering Tour Mitte Juni statt. Es standen drei Weltcupläufe auf dem Programm. Mir gelangen sehr gute Wettkämpfe und ich konnte mich so klar für die WM selektionieren. Ich erhielt sogar
drei Einsätze (Sprint, Langdistanz und Staffel).
Der Auftakt mit dem Sprint in der Stadt Trondheim war ein einmaliges Ereignis. Mir gelang ein guter Lauf rund um die Festung von Trondheim, mit Start und Ziel im Zentrum. Mit dem 13. Rang war ich auch dementsprechend zufrieden. Die geniale Schweizer Bilanz mit zwei Gold- (Simone Niggli und Matthias
Stadt Trondheim: Hier fand der Sprint statt. Müller) und einer Silbermedaille (Fabian Hertner) übertrumpfte alle Erwartungen!
Weiter ging es für mich mit der Langdistanz. Zuerst folgte die Qualifikation im wunderschönen Sumpfgelände etwas abseits von Trondheim. Mit einem kontrollierten Lauf überstand ich die Qualifikation ohne Probleme. Im Langdistanz Final wurden wir wie erwartet mit Routenwahlen gefordert. Ich entschied mich nicht immer für die beste Route und
verlor Zeit. Auf der Schlussschlaufe kämpften
wir uns die Sprungschanze in Granasen
Langdistanz-Final: Überlauf kurz vor der Schlusschlaufe
und dem steilen Anstieg Richtung Sprungschanze.
hinauf und es wurde noch einmal richtig hart. Mit dem 16. gelang mir mein bestes Resultat in der Langdistanz an einer WM, aber mit dem Lauf war ich nicht ganz zufrieden.
Simone Niggli gewann überragend ihre zweite Goldmedaille und Vroni König-Salmi holte ein Diplom. Bei den Männern reichte es Daniel Hubmann knapp nicht für ein Diplom.
Den Mitteldistanz-Wettkampf verfolgte ich als Zuschauerin und feuerte die Läufer und Läuferinnen lautstark an! Mit den GPS Live-Übertragungen auf den grossen Bildschirmen und den Überläufen lief ständig etwas und die Spannung war hoch! Simone Niggli gewann ihre dritte Medaille, dieses Mal Silber und Daniel Hubmann holte Bronze.
Zum Abschluss folgte noch die Staffel. Ich lief die erste Strecke zusammen mit Vroni König-Salmi und Simone Niggli. Die Nervosität war dementsprechend auch sehr hoch, als ich an der Startlinie stand und auf den Startschuss wartete. Sobald ich die OL-Karte in der Hand hatte und wir uns im Wald befanden verflog die Nervosität wie von selbst und ich konnte mich ganz auf meinen Lauf konzentrieren. Mir gelang ein praktisch fehlerfreier Lauf und ich
konnte als zweite direkt an der Spitze an Vroni König-Salmi übergeben. Schlussendlich reichte es für den guten 4. Rang, mein bestes Resultat an einer WM bisher!
Das Männer-Team holte nach einem nervenauftreibenden Lauf die Bronze-Medaille.
Ich blicke auf eine sehr intensive und erlebnisreiche WM-Woche in Trondheim zurück. Die tollen Sümpfe hätte ich am liebsten
mit nach Zürich genommen!:-)
So bleiben mir aber sehr schöne
WM- Trondheim Gelände: wunderschöne und schnell belaufbare Sümpfe
würden bestimmt auch den Leichtathleten gefallen:-)
Erinnerungen und Trondheim wird bestimmt auch in Zukunft ein Besuch wert sein!