Autor: Roger Hotz
Unglaublich, wir können es noch immer nicht fassen, dass wir uns alle drei am Ironman Utah für die Ironman Triathlon Weltmeisterschaften auf Hawaii qualifizieren konnten! Mein Bruder Marcel belegte Platz 4, ich in der gleichen Altersklasse Platz 9 und meine Ehefrau Claudine lief gar auf den tollen dritten Rang. Am Start waren 1800 Triathleten aus 36 Ländern.
Das hat es wohl noch nie gegeben, dass drei Familienmitglieder im selben Jahr im Oktober in Kailua-Kona auf Hawaii ins Wasser gehen können! Vor sieben Monaten hat uns die traumhafte Landschaft der Foto-Show auf www.ironmanstgeorge.com gepackt. Für uns war sofort klar, dass wir dort an den Start gehen wollen. Nicht umsonst gilt der Ironman Utah in St. George, zwei Autostunden östlich von Las Vegas und unmittelbar vor den Toren des wunderschönen Zion National Parks, als der schönste und härteste Ironman Qualifikationswettkampf.
Der frühe Austragungstermin anfangs Mai und die schweren Strecken mit 3,8km Schwimmen im 15 Grad kalten See, 180 km Velo mit 2500 Höhenmetern und dem abschliessenden Marathonlauf mit 1200 Höhenmetern verlangten eine besondere Vorbereitung. So absolvierten wir bei idealen Bedingungen bereits Anfang Februar und März zwei Trainingsferien auf Fuerteventura und Gran Canaria. Die vielen bergigen Velokilometer, das Training im kalten Wasser und hügelige Läufe bei Hitze gleich nach dem Radfahren gehörten u.a. zu den Schwerpunkten des zielgerichteten Trainings. Da wir neben unseren anspruchsvollen 100%-Jobs nur durchschnittlich 12-15 Stunden pro Woche sinnvoll trainieren können und wollen, mussten wir es
dafür umso cleverer machen. Und diese Rechnung ist voll aufgegangen. Schwimmen und Radfahren war purer Genuss für alle drei. Der Marathon war dann aber nicht ganz einfach in der grandiosen Felslandschaft mit all ihren Rottönen bei 33 Grad Lufttemperatur. Während Marcel am Schluss noch stark aufdrehen konnte und vom Gefühl des Fliegens erzählt, setzte das stete Auf und Ab meiner Beinmuskulatur doch mehr zu als mir lieb war. Ich musste gegen Schluss hin vorsichtig laufen und Gas rausnehmen, um nicht Krämpfe zu bekommen. Claudine teilte ihren erst zweiten Ironman sehr gut ein, kam ohne Probleme und mit einem Strahlen ins Ziel und verdiente sich so ihr erstes Ticket für Hawaii. Für Marcel ist es bereits die achte und für mich die dritte Qualifikation für den weltweit sehr begehrten, aber nur wenigen Triathleten vorbehaltenen Ironman Hawaii.
Marcel und ich starteten unsere sportliche Laufbahn vor über 30 Jahren in der Schülerabteilung des Leichtathletik-Club Regensdorf als Mehrkämpfer. Danach haben wir uns kontinuierlich zum Läufer, Duathlet und schliesslich Triathlet entwickelt. Claudine dagegen ist eine Senkrechtstarterin im Ausdauersport, hat sie doch erst im Jahre 2007 ihren ersten Strassenlauf und 2008 ihren ersten Triathlon absolviert.
Abgerundet wurde die erfolgreiche Triathlon-Reise mit dem Besuch der eindrücklichen Nationalparks Bryce Canyon, Arches, Monument Valley und Grand Canyon.