Autorin: Joëlle Flück
Auch in diesem Jahr fand die Schweizermeisterschaft der Aktiven wieder am Freitag-und Samstagabend statt. Wobei in diesem Jahr jedoch alle Finals am Samstagabend innerhalb weniger Stunden über die Bühne gingen.
Als erster an der Reihe war am Freitag Samuel Jost. Obwohl er wegen des Staus auf der Autobahn fast als letzter auf dem Wettkampfplatz erschien, reichte die Zeit trotzdem für die Vorbereitung. So durfte er sich über eine neue PB von 50.28 über 400m freuen. Bleibt nur die Frage offen, wie viel schneller er noch laufen könnte, wenn er regelmässiger im Training anzutreffen wäre?!
Als nächstes waren dann schon die 800m Vorläufe der Frauen und Männer an der Reihe. Im zweiten Vorlauf der Frauen übernahm Joëlle Flück schon nach 500m das Zepter und liess sich gar nicht erst auf eine Sprintentscheidung ein. Sie gewann somit souverän ihren Vorlauf in der zweitrangigen Zeit von 2:14,43 und qualifizierte sich direkt für den Final. Im gleichen Lauf war auch Alexandra Bosshard. Sie konnte nicht ganz mithalten und kam in 2:29.51 unter ihren Möglichkeiten ins Ziel. Gedanklich war sie wohl schon ein bisschen in ihrer neuen Heimat in England, wo sie für ein Jahr einen Auslandaufenthalt absolvieren wird.
Auch Martin Knill wollte in der zweiten Serie bei den Männern nichts anbrennen lassen und lief sein eigenes Rennen von der Spitze weg. Mit 1:54,73 qualifizierte er sich über die Zeit für den Final vom Samstag und wurde belohnt für seine Führungsarbeit.
Als die 800m-Buben und –Mädels sich ans auslaufen machten, waren bereits die 1500m-Läufer beim Aufwärmen für ihre Vorläufe. Im ersten Vorlauf der Frauen gings von Anfang an zur Sache und Stefanie Trutmann musste einfach versuchen, so lange wie möglich an der Spitze dran zu bleiben, um sich für den Final zu qualifizieren. Dies gelang ihr dann auch sehr gut und so stand sie zum ersten Mal an einer Aktiven SM in einem Final. In 4:44.61 qualifizierte sie sich über die Zeit. Im zweiten von den beiden Vorläufen kam Arlette Meier-Hunger zum Einsatz. Nach diversen gesundheitlichen Problemen vor und während der Saison (u.a. OP am Kiefer) stand für sie erst einmal die Quali für den Final im Vordergrund. Mit einer Zeit von 4:45.61 reichte es auch bei ihr für die Qualifikation. Bei den Männern gab es auch zwei Vorläufe über 1500m. Andreas Becker lief im immer vorne mit. Leider reichte es dann nicht ganz für den Final. Im zweiten Vorlauf lief der mehrfache Schweizermeister Mirco Zwahlen geduldig an der Spitze mit, um Kräfte für den Final zu sparen. Er liess nichts anbrennen und qualifizierte sich als zweiter in 3:54.06 direkt für den Final vom Samstag.
Finals am Samstag
Wie das Sprichwort so schön sagt: Die letzten werden die ersten sein! So starteten die 1500m-Läufer als erste in die Finals, obwohl sie als letzte die Vorläufe bestritten. Zuerst waren also wieder die Frauen an der Reihe. Der LC Regensdorf wurde dabei Stefanie Trutmann und Arlette Meier-Hunger vertreten. Das Rennen wurde ziemleich langsam gestartet und wurde dann immer schneller, sodass auch nach und nach Läuferinnen von der Spitzegruppe abfielen, welche versuchten das Tempo mitzugehen. Für Steffi kam dies jedoch nicht in Frage. Sie lief ihr eigenes Rennen
und konnte wieder einmal in dieser Saison eine neue PB in 4:41.16 erzielen. Arlette versuchte im Mittelfeld so gut es ging den Abstand zur Spitze möglichst gering zu halten. Es war ihr jedoch nicht möglich, ihr Tempo zu steigern. So wurde sie dann zum Schluss noch von hinter ihr laufenden Mädels überholt und kam in 4:43.09 ins Ziel. Bis zur Team-SM wird sie aber sicher ihren Trainingsrückstand, den ihr die OP eingebracht hat, wieder aufgeholt haben.
Bei den Männern war Mirco als einer der Topfavoriten angereist und er wollte sich die verpasste Goldmedaille aus dem letzten Jahr zurückholen. Auch hier war das Rennen am Anfang sehr langsam. Jedoch blieb die grosse Temposteigerung bis auf die letzte Runde aus und der Entscheid über Sieg oder Niederlage fiel auf den letzten 400m. Mirco lief ein taktisch kluges Rennen und konnte sich gar nichts vorwerfen, als er auf den letzten 50m auf Goldmedaillenkurs noch von Stefan Breit übersprintet wurde. Er musste sich wohl oder übel mit dem zweiten Rang abfinden. Dass er dann die Medaillenübergabe fast verpasst hat, war dann doch eher wieder sein „Stil“.
Über 5000m stand wie im letzten Jahr Melina Frei an der Startlinie. Ihr Ziel war sicherlich ein guter Rang, aber auch sich für das missglückte Rennen in Hochdorf anfangs Juli zu revanchieren. Dies gelang ihr sehr gut und sie konnte eine neue Saisonbestleistung in 18.13.15 aufstellen. Auch mit ihrem 8. Rang kann sie sehr zufrieden sein.
Die 800m Finals standen dann ganz unter dem Motto: Alles oder nichts! So war es das Ziel von Joëlle Flück nichts unversucht zu lassen und gegen Selina Büchel um den Sieg zu kämpfen. So lief sie im eher langsam gestarteten Rennen immer an zweiter Stelle, direkt hinter Selina. Als sie jeodch gemerkt hat, dass es zum Sieg an diesem Samstag nicht reichen wird, verkrampfte sie sich, im Wissen, dass die anderen wieder näher kommen. So flog dann Stefanie Barmet auf der Zielgeraden noch an ihr vorbei. Für Martin Knill galt es, das Rennen taktisch klug einzuteilen, um eine möglichst gute Platzierung zu erreichen. So kam er direkt hinter den Medaillenkandidaten Hochstrasser und Baumgartner in 1:54.50 als 6. ins Ziel.
Obwohl die einen nach dem Rennen ziemlich schnell zu Hause waren, mussten die anderen noch einige Zeit auf die 800m Athletinnen warten, welche ihre Zeit auf der Dopingkontrolle verbrachten. So überrascht es nicht, dass man dann auf der Heimfahrt den einen oder anderen Zwischenhalt einlegen musste.
Ich möchte noch einmal allen gestarteten Athletinnen und Athleten zu ihren Leistungen gratulieren! Weiter so!!
Weiter möchte ich auch Ruedi, Gian Marco, Werni und Heidi für die Betreuung vor Ort danken. Vielen herzlichen Dank!!!