Autorin: Joëlle Flück
Nun bin ich bereits seit etwas mehr als zwei Wochen in Port Elizabeth (P.E.) und möchte euch deshalb etwas mehr von meinem Leben hier erzählen.
Meist fängt der Tag für mich um 7.00 Uhr an, wenn ich mir zum ersten Mal die Laufschuhe anschnüre und die erste Trainingseinheit hinter mich bringe. Als ich das erste Mal um diese Zeit aus dem Haus ging, dachte ich, ich werde wahrscheinlich niemanden antreffen beim Joggen. Falsch gedacht! Vor allem an der Promenade waren bereits unzählige Läufer unterwegs und absolvierten ihre Trainingseinheit vor der Arbeit. Wenn die Sonne nicht scheint und der Himmel bedeckt ist, bin ich dann jedoch meist die Einzige…
Pool vor meinem Zimmer
Wenn ich zurück komme esse ich mein Frühstück, meist ein Müesli mit vielen frischen Erdbeeren!(es ist ja schliesslich Sommer hier). Um 9.00 Uhr beginnt die Schule, welche sich nur 5 Gehminuten von meiner Unterkunft entfernt befindet. Bis um 12.40 Uhr büffle ich im Englischunterricht und versuche, so viel wie möglich zu lernen, da ich ja nur vier Wochen hier bin. Nach der Schule gehe ich dann meist mit einer Freundin aus der Schule essen. Wir sind bereits Stammkunden in einem kleinen Café gleich um die Ecke.
Um welche Zeit ich am Nachmittag trainiere, hängt davon ab, ob ich die Trainingseinheit alleine durchziehe oder ob ich mich einer Gruppe anschliesse. Ich habe zwei Schwestern kennengelernt, welche beide jeden Tag um 15.00 Uhr
trainieren. Eine davon hat eine Bestleistung von 2:08 über 800m. Da sie sich jedoch momentan in der Vorwettkampfphase der Sommersaison befinden, lässt sich unser Training nur schwer kombinieren. Trotzdem gehe ich trotzdem oft mit ihnen ins Training. Auch wenn wir dann nicht zusammen trainieren, können wir gemeinsam Ein­‐ und Auslaufen. Es macht Spass mit ihnen im Stadion zu sein. Letzten Freitag haben wir uns gemeinsam mit ihrer ganzen Familie den neuen James Bond Film im Kino angeschaut.
Auf dem Weg zu den Pinguinen
Das Training macht mir grossen Spass und ich kann mit hohen Umfängen trainieren, ohne dass ich dabei an meine Grenzen stosse. Natürlich verbringe ich auch einen Teil meiner Freizeit als Touristin. So habe ich ein Pinguin­‐Zentrum besucht, wo verletzte Pinguine versorgt und gerettet werden. Das Zentrum befindet sich in einem Naturschutzgebiet, wo ich auch schon Dauerläufe absolviert habe. Dieses Wochenende habe ich mir dann meinen grössten Wunsch erfüllt. Zusammen mit meiner Freundin von der Schule habe ich eine Safari im Addo Elephant Park und im Schotia Game Reserve gemacht. Die Tour war so unglaublich toll, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Wir haben so viele Elefanten gesehen mit ihren Jungen die erst ein paar Monate alt waren. Weiter habe ich Büffel, Wildschweine, Rhinos, Giraffen, Affen, Löwen, Zebras, Strausse, Schildkröten, Krokodile, Flusspferde und alle möglichen Arten von Antilopen gesehen. Am Abend gab es ein grosses Dinner im
Park und danach fuhren wir im Dunkeln durch den Park und sahen die Löwen ein zweites Mal. Einfach gigantisch wenn ein Löwe 5m neben deinem offenen Auto vorbei spaziert.
Nach meinem heutigen Ruhetag geht es jedoch morgen weiter mit der harten Arbeit und ich werde den zweiten Trainingsblock in Angriff nehmen. Nächste Woche werde ich dann mit den Girls nach Oudtshoorn (zwischen Kapstadt und PE) zu einem Wettkampf fahren. Wenn alles klappt, werde ich dort einen 3000m als Tempotest absolvieren. Ich bin schon ganz gespannt, ob die Wettkämpfe in Südafrika ähnlich sind wie die in der Schweiz.
Ich wünsche euch allen weiterhin ein gutes Wintertraining und wir sehen uns bald an der Kälte wieder!