Autor: Mirco Zwahlen Foto: Martin Knill
Die Schweizermeisterschaften der Kategorien U20 und U23 wurden in diesem Jahr wieder einmal in Regensdorf ausgetragen (zuletzt 2005). Es versteht sich von selbst dass dieser Anlass sowohl aus organisatorischer Sicht wie auch für die startberechtigten Athleten den Höhepunkt der Saison 2013 darstellen.
Aufgrund der wechselhaften Wetterprognose musste mit einigen Regenschauern gerechnet werden. Letztlich dürfen wir aber von grossem Wetterglück sprechen, hat sich doch am Samstag den ganzen Tag die Sonne von der besten Seite gezeigt und auch am Sonntag blieb es grösstenteils trocken. Einzig ein kurzer Regenschauer am Sonntagnachmittag zwang die Diskuswerfer ihren Wettkampf kurz zu unterbrechen. Die grossen Regenmengen warteten aber gnädiger weise exakt auf den Abschluss der Meisterschaften!
Neben den guten Witterungsbedingungen kann auch auf technischer Seite von einem praktisch reibungslos abgelaufenen Wettkampf sprechen. Der Zeitplan konnte jederzeit eingehalten werden.
Alexandra Bosshard wird Schweizermeisterin U20 über 800m!
Im Juli bei Spitzenleichtathletik Luzern hat Alexandra bereits ihre Ambitionen für die diesjährige SM angemeldet, mit einer deutlichen neuen PB von 2:13.47 stiess sie in neue Dimensionen vor. 10 Tage später qualifiziert sie sich an der Aktiv-SM zum ersten Mal souverän für den Final. Die Zeichen für Regensdorf standen also auf Grün. Im folgenden Höhentrainingslager verletzt sie sich jedoch an der Wade und kann mehrere Wochen nicht belasten. Alexandra hat aber genügend Geduld gezeigt um die Balance zwischen „so früh wie möglich wieder belasten“ und „genügend Zeit lassen zum auskurieren“ gefunden!
Da die Jahresschnellste über 1500m an den Start ging war Alexandra auf Platz 1 der Meldeliste, genau zeitgleich mit einer Konkurrentin. Im Vorlauf lief Alexandra geschickt auf Platz ohne zu viel Kraft zu verbrauchen oder die Finalquali je in Gefahr kommen zu lassen. Am Sonntag im Final lief Alexandra trotz der sehr grossen Nervosität taktisch perfekt. Immer in Lauerstellung an Position 2 bis 3 laufend greift sie erst auf der Zielgeraden endgültig an und setzt sich mit ihrem starken Schlussspurt in 2:16.61 durch. Schweizermeisterin im eigenen Stadion, dieses Erlebnis gibt es nicht für jedermann! Geniesse es und herzliche Gratulation!
Gold über 800m, Alexandra Bosshard
Die Goldmedaille von Alexandra war die einzige Medaille für den LCR. In mehreren Disziplinen waren wir aber nahe dran. Allen voran kam Bianca Lüssi der Medaille zum greifen nah. Ihre 1.65m im Hochsprung reichten zum 4. Platz bei den U20 W, mit gleicher Höhe wie die 3. Platzierte. Ein Fehlversuch auf der Einstiegshöhe machte letztlich den Unterschied, dieser Fauxpas nervte dann Bianca anschliessend auch entsprechend.
Bianca Lüssi beim Hochsprung
Ebenfalls den undankbaren 4. Rang erlief sich Benedikt Bünz über 1500m U23M. In einem taktischen und somit langsamen Rennen läuft Benedikt lange Zeit genau an richtiger Stelle. Auf den letzten 100m ging dann aber die Kraft aus und verliert noch den dritten Platz. Die gelaufene Zeit von 4:06.47 ist bei diesem Rennverlauf Nebensache.
Jessica Reust sicherte sich im Dreisprung ebenfalls Rang 4 bei den U23 W. Mit den gesprungenen 11.50m darf Jessica aber sicherlich sehr zufrieden sein. Diese stellen eine klare Saisonbestleistung dar und es fehlten Jessica nur noch 6 cm zur PB aus dem Jahr 2009. Auch über die 100m Hürden stellte Jessica eine neue SB auf, die gelaufenen 16.18s reichten jedoch nicht für den Finaleinzug.
Aufgrund der Vorleistungen durfte sich Rebekka Leistner durchaus Medaillenhoffnungen über 1500m U20 W machen, mit einer neuen PB gelaufen vor 1 Woche lag sie auf Rang 3 der Meldeliste. Jedoch verunsicherte sie eine starke Erkältung in der SM Woche. Im Rennen liess sie sich davon jedoch nichts anmerken und lief gleich selber weite Teile des Rennens an der Spitze. Auf der letzten Runde wurde die Pace dann gesteigert wobei Rebekka auf der Gegengeraden nicht mehr ganz folgen konnte. Sie lief letztlich auf dem 5. Rang ins Ziel.
Ein dichtes Programm hat Kim Widmer in der Kategorie U20W absolviert. Die Vizeschweizermeisterin U20 im Mehrkampf stand in 4 Disziplinen im Einsatz. Das beste Ergebnis erreichte sie im Kugelstossen mit Rang 5. Mit den gestossenen 10.83m kam Kim nicht mehr ganz an die PB von der Mehrkampf SM von 11.13m heran, was für Rang 4 gereicht hätte. Über 200m in 26.95s und im 100m Hürden in 16.45s reichte es trotz PB nicht für eine Finalqualifikation. Die gesprungenen 5.07m ergaben im Weitsprung den 9. Schlussrang.
Martina Aeschlimann warf den Speer auf 32.98m was in der Kategorie U23W für den 7. Rang reichte. Mit dem Resultat war Martina jedoch nicht ganz zufrieden, sie warf den Speer in diesem Jahr bereits einen Meter weiter. Ihr Bruder Christian erreichte im Speer bei den U20 M den 10. Rang. Mit 47.10m war er nahe an seine PB aus diesem Jahr heran. Einziger Wehmutstropfen war, dass dies knapp nicht für den Final der besten 8 und somit für 3 weitere Würfe gereicht hat. Mit dem Ergebnis im Diskus zeigte sich Christian nicht zufrieden. Die 34.18m und der 14. Rang lagen unter seinen Erwartungen.
Bei den U23 warf Alexander Heid den Diskus. Dies war die Kategorie die aufgrund des kurzen Regenschauers den Wettkampf kurz unterbrechen musste und aufgrund der nassen Unterlage für die Werfer sicherlich nicht optimale Bedingungen bot. Alexander kam mit 29.80m dann auch nicht an seine Saisonbestweite von über 35m heran und wurde 11.
Martina Aeschlimann beim Speerwurf
Dank an die Helfer!
Ein grosses Dankeschön gehört allen Helfern die am Wochenende zum guten Gelingen des Anlasses beigetragen haben, aber natürlich auch all denen die in der Vorbereitung bereits unzählige Stunden für unsere SM investiert haben. Mit einer solchen SM „zu Hause“ können wir für unsere Athleten die grosse Gelegenheit bieten auf dem Wisacher mit „Heimvorteil“ und grosser Unterstützung die Meisterschaften zu bestreiten und für die noch zu jungen Helfer wie zum Beispiel die „Körbli-Träger“ war der Anlass sicherlich eine grosse Motivation einmal selber an einer SM teilnehmen zu dürfen und vielleicht sogar wie Alexandra einmal zu Oberst auf dem Podest stehen zu dürfen.
Stellvertretend für alle Felfer, ein Helfer beim Hochsprung