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Alexandra Bosshard Fam. Laube und diverse
Am 19. April 2014 machten sich wieder einmal etwa 30 wagemutige Athleten und Athletinnen auf den Weg nach Massa Marittima ins allberüchtigte Trainingslager des Regensdorfer Läuferteams. Durch Schnee und Regen erkämpften sie sich ihren Weg in die Toscana, wo sie sich mit einem regnerischen Dauerlauf gerade noch so richtig in Lagerstimmung brachten.
Das Wetter besserte sich aber bald und schon am nächsten Tag ging es ab auf die Bahn für das erste Bahntraining. Da uns dieses Jahr Roger Bosshard als Chauffeur zur Seite stand, konnten wir uns in diesen zwei Wochen und auch schon an diesem Ostersonntag bequem zurücklehnen und herumdriven lassen. Lagerneuling Fabian war fasziniert von der Bahn, der munter und fröhlich Unkraut entsprang und Luca düngte schon am ersten Tag die Gänseblümchen auf der Wiese.
Neben diesen Zweien hatten wir dieses Jahr auch noch eine weitere Delegation von jungen Nachwuchsläufern dabei. Unter der Aufsicht
von Steffi und Peter legten dieses Jahr auch schon Joëlle, Michelle, Sina und Aline ihre Nagelschuhe an und preschten über die toscanischen Weiten. Am Abend hingegen vergnügten sich die vier zusammen mit Flurin und Gion Andri beim gelegentlichen Kartenspiel und färbten ihren schwarzen Peter auch gerade noch mit Hilfe eines Korken und Kerzen im Gesicht schwarz ein.
Wir anderen hingegen waren viel zu beschäftigt damit, Salvos vor uns aufgetischte Köstlichkeiten zu geniessen. Ja manches Herz schlug beim Verschlingen von Wildschweinspeck, dem Geniessen von Risotto oder Pasta und nur schon beim Anblick der allbewährten Nutellataschen schon etwas höher als sonst.
Die kulinarische Verpflegung war also gewährleistet, doch auch unsere Beine liessen es sich neben den Trainings gut gehen. Heidi Lüscher sorgte in den ersten Woche für lockere Waden und entspannte Oberschenkel. In der zweiten Woche nahm dann Päsce das Ruder in die Hand und nahm sich, trotz riesigem eigenen Trainingsaufwand, noch für unsere kleinen Probleme Zeit. Manchmal fungierte er sogar noch als Psychologe ;). An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Heidi und Pascal! Auch dank ihren Verdienst und der Hilfe diverser Physiobälle, Black Rolls und dem kalten Pool, konnte das Trainingslager von fast allen ohne grössere Verletzungen abgeschlossen werden. Eine kleine Ausnahme stellte unser Pechvogel Jeanine dar. Mit einer Entzündung am Schienbein reiste sie in der zweiten Woche ins Lager ein und verunfallte noch am selben Abend mit dem Velo. Mit drei Stichen am Bein konnte man sie dann aber auch schon wieder zusammenflicken.
Aber zurück zur ersten Woche. Nach einigen Dauerläufen und anderen Kraftakten fand schliesslich am Mittwoch der traditionelle Temposteigerungsdauerlauf statt. Unter strahlend blauem Himmel und brennender Sonne kämpfte man sich über die lange Gerade (und mit lang ist hier wirklich unendlich lang gemeint. Steht man beim Kilometer zwei, so erstreckt sich, soweit das Auge reicht, eine endlose, vom Sonnenlicht
aufgeheizte Teerstrasse auf beide Seiten und schlängelt sich durch eine Wiese nach der anderen) und stellte am Abend vereinzelt fest, dass die Haut der Sonne wohl trotzdem etwas zu lange ausgesetzt gewesen war. Doch das scheute unsere Athleten nicht. Es gibt schliesslich nicht jeden Tag einen Temposteigerungsdauerlauf bei dem über 15 Athleten gleichzeitig gegen und mit der Zeit kämpfen.
Auf dieses Training folgte unser erste freie Nachmittag, an dem viele nach Follonica fuhren, um zu shoppen, ein Gelati zu geniessen oder wagemutig, wie zum Beispiel Delia nun mal ist, im Meer schwimmen zu gehen. Auch Fussball wurde noch gespielt und die Augen im Minutentakt wegen sandigem Wind zugekniffen.
Von diesem Nachmittag gestärkt, ging es für einige mit dem Bahntraining vom Freitag schon in die Endrunde. Doch bevor wir uns über die 300 und 400m messen konnten, mussten wir noch ein anderes Problem lösen. Denn der 25. April ist in Massa ein Feiertag und so standen wir vor verschlossenen Toren und konnten nicht über normalen Weg ins Stadion hinein gelangen. Eine Kletteraktion begann, bei der Roger den Anfang machte und Aline als Zweite über die Tore gehievt wurde. Diese Hürde endlich geschafft, ging es dann trotzdem noch ans Trainieren, was vor allem Fabian beruhigte, der sein Training schon in Gefahr gesehen hatte.
Am Samstag verliessen uns einige dann auch schon wieder. Unter ihnen der Pingpong-König Sämi, die Bikerprofis Dieter Malischke und Roger und Marian Laube, der all geliebte Peter, Ramona, die eben nicht nur Läuferin ist und gerade weiter ins Schwimmlager reiste, und schliesslich die drei Halbstarken Luca, Steven und MC Fabian. Der Rest von uns konnte hingegen einen freien Tag geniessen und Einige nahmen sogar den kurvigen Weg nach Siena und eine ewige Parkplatzsuche auf sich, um schlussendlich in der Altstadt eine leckere Pizza zu geniessen.
In der zweiten Woche ging es dann wieder ans Trainieren, was für Chrigi, Bene und Päsce ein Zusammentreffen mit einem schrecklichen Höllenhundchen zur Folge hatte. Während Päsce die Pace um 100% steigerte, um den Tier zu entkommen, stellte sich Chrigi mutig dem Ungetüm entgegen.
Ale, Bene und Martin waren vom Mittwochtraining so geschafft, dass sie beim Auslaufen den ersten Kilometer in 7.25min zurücklegten und dann mit 5min auf den zweiten Kilometer noch eine extreme Steigerung in ihrem privaten Temposteigerungsauslaufen hinbrachten.
Zwischen den Trainings getrauten sich dann Einige noch den Kuhhandel-Experten Flurin zu einer Partie herauszufordern oder über den Nutzen von Bemermatten zu philosophieren.
Der Höhepunkt fand aber schliesslich am Freitagmorgen statt. Ein Bahntraining der Spitzenklasse erwartete uns und am Abend vorher wurden noch diverse Wetten auf die möglichen Resultate abgeschlossen. Doch schliesslich war es soweit. Es duellierten sich über 1000m der Imperator Knill und unser Norddeutscher Bünz. Ein spannendes Rennen, das schliesslich vom Imperator gewonnen wurde.
Auch Stefan zeigte, aus was für Holz er geschnitzt ist und legte beim 400m-Rennen die ersten 200m trotz Gegenwind in 27 Sekunden zurück. Ein ebenso gutes Training gelang Ale, die damit bewies, dass sie bereit ist für die kommende Saison.
Der Abschluss ähnelte dann wieder dem Anfang des Lagers; es regnete als gäbe es kein Morgen mehr. Doch trotz stürmigen Bedingungen, wagten sich unsere Männer zusammen mit Arlette nach draussen ins Getümmel. Trainer Gian rüstete sich zur Sicherheit noch mit einer Wassergummischlange aus (always safety first 🙂 ).
Alles in Allem war das diesjährige Lager ein voller Erfolg. Oder wie es Fabian ausdrücken würde; das Lager war voll Perle und die Trainings schon noch geil. Die Leute waren alle easy pornös und easy chillig. Danke fürs gemeinsame sounden und jammen. Peace out!
Zum Schluss möchte ich noch Gian Marco Meier und Ruedi Meier für ein weiteres gelungenes Lager danken! Es hat wieder einmal super Spass gemacht. Vielen Dank für die Organisation!
Wir freuen uns auf eine weitere, erfolgreiche Saison und allen einen guten Start!