Autorin: Alexandra Bosshard
Letzten Sonntag machten sich Delia Durgauhee und Alexandra Bosshard zusammen mit Motivator, Trainer und Fahrer Gian auf den Weg nach La Chaux de Fonds. Schon auf der Hinfahrt durch von Bergen umgebenen Tälern gab es viel zu lernen und zu sehen. So sah Delia zum ersten Mal in ihrem Leben eine schwarz-weiss gefleckte Kuh und wir lernten, dass das idyllische Städtchen Saint-Imier Dietikon mit seinen zwei Dönerbuden gar nicht so unähnlich ist. Nach etlichen französischen Dorfnamen und nachdem wir, mit ein wenig schwereren Herzen, an der geschlossenen Schoggi-Fabrik von Camille Bloch vorbeigedüst waren, erreichten wir dann schliesslich die 1000m über Meer liegende Bergmetropole La Chaux de Fonds.
Angekommen und angemeldet musste Trainer Gian schnell einmal feststellen, dass, wenn man mit zwei jungen Frauen reist, die Fingernägel und der Puder wohl den grössten Stellenwert geniessen dürfen, denn hier geht es nun mal nur um Präsentation, Präsentation, Präsentation… 😉
Gepudert und mit lackierten Nägeln ging es dann auch schon ans Einlaufen. Die Temperaturen waren angenehm warm und wurden von einem frischen Wind begleitet. Jedoch rollte schon bald der Donner über die Anlage und kurz vor dem ersten 400m-Lauf wechselte die Windrichtung.
In der ersten Serie startete Alexandra auf Bahn vier. Ihr Ziel war eine klare, neue persönliche Bestleistung, da die alte (60.03s) nun doch schon ziemlich veraltet war. Sie lief das Rennen dementsprechend auch relativ schnell an und konnte den Sieg und eine Zeit von 57.33s ins Ziel tragen. Mit dieser Zeit kann sie definitiv zufrieden sein.
Kaum darauf fielen dann auch schon die ersten vereinzelten Tropfen. Doch das hielt Delia, die in der zweiten Serie startete, nicht von einem super Rennen ab. Sie konnte nun definitiv bestätigen, das der LCR und die Bahn vier (auf der auch sie startete) eine super Kombination ergeben. Sie startete zwar immer noch etwas verwegen, was sie aber nicht davon abhielt, auf den letzten 100m noch einen Zahn zuzulegen und ihre Konkurrenz im nun ausbrechenden Regen stehen zu lassen. Sie schaffte es noch trocken und mit einer neuen PB von 60.72s ins Ziel. Auf die Frage, was sie gedacht habe, als sie zum Schlussspurt angesetzt habe und an der Konkurrenz vorbeigeflitzt sei, antwortete sie nur mit einem „Ich habe einfach noch etwas übrig gehabt“.
Kurz nach Delias Zieleinlauf gingen die Tore des Himmels dann endgültig auf und es regnete und hagelte, was das Zeug hält. Im Trockenen unter der Tribüne versammelt, sah Gian schliesslich ein, dass man sich auf I-Phone-Wetter-Apps wohl doch nicht so ganz verlassen kann, was der prasselnde Regen um uns herum ihm auch bestätigte, und löschte die App (hoffentlich 😉 ) kurz darauf.
Im wiederkehrenden Sonnenstrahl und mit zwei PBs im Sack machte man sich dann wieder munter auf den Nachhauseweg. Hier noch ein grosses Dankeschön an Gian, der uns ins bergige Neuenburg begleitet hat und sicher nicht ganz unschuldig an den zwei schnellen 4ern war 🙂
Anmerkung der Redaktion: Alexandra lief mit 57“33 die drittschnellste Zeit der aktuellen Schweizer-Saisonbestenliste in der Kategorie U23 und schob sich in der ewigen LCR-Bestenliste ebenfalls auf den dritten Platz vor.