Autor: Gian Marco Meier
Fotos: Nadia Hertli / Gian Marco Meier / „athletix.ch“
Seit acht Jahren gehören die Team-Schweizermeisterschaften zum festen Programmpunkt der Schweizer Leichtathletik und bilden gleichzeitig den Saisonabschluss. Für diese Meisterschaften qualifizieren sich pro Disziplin die acht bestplatzierten Vereine der Saisonbestenliste. Pro Team starten maximal vier AthletenInnen von denen der Durchschnitt der drei besten Resultate ermittelt wird.
In diesem Jahr gab es für den LC Regensdorf leider eine negative Premiere zu verzeichnen. Erstmals ging der LCR bei sämtlichen Medaillenvergaben leer aus.
Die Titelverteidigung bei den Männern über 1500m war bereits seit längerem in weite Ferne gerückt. Nach mehreren Rücktritten von Leistungsträgern kam auch noch Verletzungspech dazu. Dies ermöglichte dafür eine gute Startgelegenheit für ein sehr junges und motiviertes Team. So sind Luca Bass und Fabian Egger immer noch in der Kategorie U18 startberechtigt und Steven Malischke gewann erst vor zwei Wochen die Broncemedaille über 1500m in der Kategorie U20. Nur Teamsenior Stefan Marti verfügt über langjährige Erfahrung.
Alle vier starteten in der 2. Serie. Steven Malischke lief von Beginn weg aktiv in der Spitzengruppe und bliess zum Angriff auf die persönlich Bestzeit. Noch vor der 1000m Marke musste Steven aber einsehen, dass entweder die Tagesform nicht passte oder er sich noch nicht von seinem Doppeleinsatz an der Staffel-SM vor Wochenfrist erholt hatte. Mit seiner Schlusszeit von 4‘14“37 blieb er deutlich über seiner Bestzeit. Stefan Marti gelang mit 4‘21“35 ein erfreuliches Resultat. Für das herausragendste Resultat aus Sicht des LCR war jedoch Luca Bass verantwortlich. Sehr mutig übernahm er selber einen Grossteil der Nachführarbeit und verbesserte seine Bestzeit mit 4‘24“09 um über 10 Sekunden! Fabian Egger blieb mit 4‘33“85 deutlich hinter seinem Leistungsvermögen.
Trotz dem 8. Schlussrang kann sich das junge Team zufrieden auf die Saison zurückblicken. Wenn es ihm gelingt, in wenigen Wochen wieder mit viel Trainingsfleiss weiterzuarbeiten, sind weitere Leistungssprünge garantiert.
Auch die Ausgangslage im Rennen über 800m bei den Frauen war bei weitem nicht so aussichtsreich wie in den vergangenen Jahren. Zwei verletzungsbedingte Ausfälle von den Leistungsträgerinnen Rebekka Leistner und Joëlle Flück waren zu verbuchen.
Alexandra Bosshard, die Teamleaderin des LCR, lief in der ersten Serie ein mutiges Rennen. Schon kurz nach dem Start bildete sich ein Spitzentrio, welches von der 800m-Spitzenathletin Selina Büchel angeführt wurde. Doch auf den letzten 200m machte sich der Trainingsrückstand, verursacht durch die seit längerem anhaltenden Rückenbeschwerden, bemerkbar. Alexandra verlor noch einige Positionen und blieb mit 2‘14“28 gut 3 Sekunden über der PB.
Die erfahrenste im Quartett, Arlette Meier-Hunger bereitete sich in den letzten Wochen für die Staffel- und Team-SM nochmals spezifisch auf die kurzen Strecken vor. Einem Steigerungslauf ähnlich, überholte sie in der 2. Serie Läuferin um Läuferin und lief mit 2‘18“56 auf den guten 3. Rang.
Die verletzungsbedingten Ausfälle ermöglichten Delia Durgauhee und Michèle Wieland einen ersten Einsatz an der Team-SM. Für beide eine nicht ganz einfache Aufgabe, welche sie aber mit Bravour bestanden. Delia fürchtete sich als 400m-Läuferin vor allem vor der zweiten Runde, auf welcher der Hammermann sie aber nie ganz erreichte. Bereits nach 2‘28“43 überquerte sie die Ziellinie knapp über der PB.
Für Michèle kam der Einsatz an der Team-SM noch etwas überraschender. Doch für ihre erste SM-Teilnahme wagte sie die Rückkehr aus der Trainingspause. Die U18-Athletin zeigte mit ihren 2‘34“64 eine sehr erfreuliche Premiere.
In der Schlussrangliste klassierte sich das Team des LC Regensdorf auf dem 5. Rang.
Auch wenn die Medaillen ausgebliebenen sind, die starken Resultate der jungen AthletenInnen und die Hoffnung, dass die „Verletzungshexe“ dass Running-team im nächsten Jahr etwas weniger besucht, stimmen zuversichtlich, dass der LCR den Anschluss an die schweizerische Spitze schon bald wieder findet. Doch zuerst folgt die wohlverdiente Trainings- und Wettkampfpause…