Autor: Melanie Böllenrücher
Fotos: Arlette Meier-Hunger, finisherpix.com
Eine geballte Ladung LCR Running Power reiste am vergangenen Wochenende 9./10. April in Österreichs Kaiserstadt Wien um am Vienna City Halbmarathon die PB’s purzeln zu lassen! Die Vorzeichen waren gut: flache Strecke, viele Zuschauer, hervorragende Betreuung und mit “10 Grad, bewölkt mit einigen Aufhellungen“ perfektes Laufwetter (okee, wären da die fiesen Windböen nicht gewesen…)! Nun aber der Reihe nach:
Nach dem Carbo-Loading in der nahegelegenen Pizzeria am Vorabend (Pasta für die Läufer und Riiiiesenpizzas für Coaches und Betreuer) stand am Folgemorgen bereits um 06:00Uhr das Frühstücksbuffet im Hotel bereit! Noch etwas verschlafen wurden knusprige Brötchen, Honig & Kaffee verschlungen, bevor jeder im Stillen seinem ganz persönlichen Vorbereitungsritual folgte …
Die wenigen km vom Hotel zum Start nutzten die einen gleich zum Aufwärmen, die anderen sparten sich noch etwas Energiereserven für die kommenden 21,0975km und spazierten gemütlicher zum Startgelände. Pünktlich um 09:00Uhr fiel der Startschuss zum 33. Vienna City Marathon und gut 42’000 Läufern aus 130 Nationen machten sich auf den Weg über die Marathon- und Halbmarathondistanz. Die erste Marathonhälfte liefen alle gemeinsam; während die Marathonläufer dann auf die zweite Hälfte geschickt wurden, konnten sich die HAMA-Läufer bereits auf die Zielgerade machen – einige waren darüber gar nicht so unglücklich;-).
Im ersten Block, gleich nach der Elite starteten Joëlle Flück und Arlette Meier-Hunger für den LC Regensdorf. Joëlle startete sehr gut ins Rennen und peilte das 3’50-Tempo an, was auf der Ideallinie eine Spitzenzeit von 1h21’ bedeutet! Sie konnte das Tempo lange halten und ganz weit vorne im unendlich gross wirkenden Läuferfeld mitlaufen. Erst nach 16km rächte sich das hohe Anfangstempo und sie musste von der grossen Gruppe um die
schnellste Österreichische Marathonläuferin abreissen lassen. Aber Duracell-Joëlle kämpfte weiter bis ins Ziel, wo sie wortwörtlich mit den
letzten Kräften die Ziellinie überquerte! Im Kreuzschritt torkelte sie noch ein paar Meter, bis sie von den starken Armen eines Sanitäters aufgefangen und behutsam in eine Notfalldecke
gewickelt wurde. Bald kamen die Kräfte aber wieder zurück und sie konnte sich freuen über die sensationelle Zeit von 1:21.59 (-> wenn es sich lohnt, um jeden Zehntel zu kämpfen…) und den unglaublichen 4. Rang bei den Frauen!
Auch Arlette lief lange nach Plan. Leider fehlte bei km 13 aber der Energie-Gel für den notwendigen Powerschub und ab km 17 wurde sie auch noch von Seitenstechen geplagt… Daher konnte sie die 4’/km-Pace nicht ganz halten und hat mit ihrer Endzeit von 1:26.02 ihr hochgestecktes Ziel leider knapp verpasst. Aber das nächste
Rennen kommt bestimmt, Arlette’s Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft!
Im zweiten Block startete Joëlles Mami Bernadette, welche die Halbmarathon-Distanz in 1:46.30 bewältigte! Ihr gelang ein perfektes Rennen und konnte 4’ unter der erwarteten Endzeit finishen – herzliche Gratulation!
Ebenfalls im zweiten Block startete das Trio Fuchs, Schlienger, Böllenrücher. Luki Fuchs, zum ersten Mal über die offizielle Halbmarathondistanz, setzte sich zum Ziel, den „magischen“ 5’-Schnitt zu halten. Auch Debbi Schlienger, die im vergangenen September ihren ersten HAMA in 1:48 finishte, setzte sich eine neue PB zum Ziel. Ich, Autorin & Initiantin vom Vienna-Wochenende, schlage mich seit Wochen mit einer Entzündung im Fuss herum – weshalb ich die Teilnahme am Lauf lange in Frage stellen musste und der Angriff auf eine PB mittlerweile sowieso ausser Reichweite war. Daher entschied ich mich, wenigstens meinen mitgereisten Freunden bei der Realisierung von Bestzeiten zur Seite zu stehen und leistete Pacemaker-Arbeit. Lange konnte
ich meine Schäfchen beisammen halten, bis Luki bei km13 etwas Tempo rausnehmen musste. Debbi zog locker weiter, wurde aber bald etwas ausgebremst von Beinkrämpfen. Doch auch sie kämpfte weiter; nun ganz auf sich alleine gestellt. Trotz Schmerzen realisierte sie eine hervorragende neue Bestzeit von 1:46.20! Gratuliere! Ohne die Bremse auf den letzten km wäre vielleicht gar eine Zeit von unter1:45 dringelegen – wir sehen es beim nächsten Mal!
Auch Luki hat sich nach ein, zwei km wieder gefangen (wurde schliesslich auch arg gepusht von seiner Pacemakerin) und konnte das 5’-Tempo wieder finden! Auch er konnte den lauf in grossartigen 1:46.42 beenden – wer weiss, was da noch drin liegt mit etwas mehr (als zwei) Trainings!
Finisher Team VCM 2016
Bei einem gemeinsamen Mittagessen wurde der Wettkampf eingehend analysiert und verarbeitet – und die Energiespeicher bei Wienerschnitzel, Burger und Quiche wieder gefüllt! Gian & Arlette mussten leider bereits wieder abreisen, während der Rest der Gruppe die kulinarischen und kulturellen Vorzüge von Wien noch ausgiebig geniessen konnte!
Ein sehr gelungenes Wochenende mit unzähligen Highlights, Bestzeiten, Leckereien, vielen Städte-km & zum Abschluss gar noch die Herausforderung im Adventure Room gemeistert!
Danke an alle, die zu diesem Wochenende beigetragen haben!
Herzlichen Dank an unseren Coach Gian, der wiederum etliche Velo-km abspulte um Strecke und Verpflegungsposten bis ins letzte Detail zu analysieren und die für ihn bis anhin unbekannte Stadt innert einem Tag so gut kannte wie seine Westentasche – oder die Flughafenrunde;-)!
Ebenfalls ein grosses Dankeschön an Supporter Adi, der uns vor dem Start eine Wärmeschicht (und zahlreiche schwere, mit Wasser gefüllte Bidons) abnahm und im uns Ziel pünktlich wieder empfing!
Die Athleten sind eben nur so gut wie ihre Betreuer! DANKE!!
Ach ja, nächste Durchführung des VCM: 23. April 2017!