Autor: Martin Knill Bilder: Marian Laube
Ein Teil des LCR Runningteams startete in Baden und Langenthal in die Bahnsaison 2016. Nicht weniger als 10 persönliche Bestleitungen zeigen dass die Läuferinnen und Läufer im Winter hart gearbeitet haben.
Baden
Mit dem Badener 1000m-Cup startet der Running-Nachwuchs traditionsgemäss in die Freiluftsaison. Bei optimalen äusseren Bedingungen machte sich ein 6-köpfiges Team am Mittwoch auf nach Baden.
Den Auftakt machte Trinity Eberhard, die jüngste Nachwuchsläuferin im LCR.
Das 11-jährige Talent startete gewohnt mutig ins Rennen, konnte sich jedoch nicht komplett von ihrer Verfolgerin lösen. So kam gegen Ende des Rennens nochmals Spannung auf und Trinity musste sich auf der Zielgeraden der späteren Siegerin geschlagen geben. Doch mit 3:32.21 lief Trinity eine sehr gute Zeit knapp über ihrer persönlichen Bestleistung.
Direkt nach Trinity folgten Aline Laube und Sara Polinelli in der Kategorie der Mädchen U14.
Da Aline bereits vor Wochenfrist im Trainingslager eine neue PB über 1000m gelaufen ist, wusste sie dass sie in Form ist. Mit entsprechend viel Selbstvertrauen starte sie schnell, absolvierte die erste Runde in 77s und war damit alleine an der Spitze des Feldes. Auch Sara zeigte ein beherztes Rennen und griff ihre alte PB an. Mit fortlaufender Dauer des Rennens konnte sich Aline immer deutlicher vom Feld absetzen und war komplett auf sich alleine gestellt. Unter diesen Voraussetzungen war es ein schwieriges Unterfangen die gute alte PB zu verbessern. Doch die Regensdorferin kämpfte bis zum Schluss, wie wir das von ihr gewohnt sind. Mit einer Zeit von 3:18.65 lief sie mit grossem Vorsprung als Erste über die Ziellinie und verbesserte damit ihre alte Bestleistung um über 2 Sekunden.
Sara schaffte mit 3:44.42 ebenfalls eine deutliche neue Bestleistung.
Nach den U14 Mädchen folgten die Knaben derselben Kategorie. Mit Leandro Rütimann stand ein weiterer Nachwuchsläufer am Start, der im letzten Winter regelmässig im Lauftraining war. Seine alte Bestzeit stand bei 3:36.26. Leandro startete gut ins Rennen, war aber lange nicht auf PB-Kurs. Erst mit einem fulminanten Schlussspurt knackte er die PB um etwas mehr als eine halbe Sekunde. Seine Neue Bestzeit steht nun bei 3:35.68.
Melanie Staubli und Sina Laube bereiteten sich wie Sina’s Schwester Aline ebenfalls in Massa Marittima im Trainingslager optimal auf die neue Saison vor. Auch die beiden U16-Läuferinnen absolvierten in der Toscana bereits einen Testlauf über 1000m. In Italien konnten sie aber von der Tempomacher-Arbeit von Vereinspräsident Stefan Marti profitieren. In Baden gibt’s bekanntlich aber keine Hasen. So musste vor insbesondere Melanie viel für ein schnelles Rennen tun. Gleich zu Beginn setzte sich Melanie wie abgemacht an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von Sina und einer weiteren starken Läuferin.
Melanie hatte das Rennen perfekt lanciert und wurde nach 300m von Shirley Lang vom TV Muttenz an der Spitze abgelöst. Bis zur 400m-Marke konnte Melanie dem Tempo von Lang folgen, musste dann aber die spätere Siegerin ziehen lassen. Doch Melanie drückte konstant aufs Tempo, mit Sina im Schlepptau. Nach 800m war klar, dass es für Melanie und Sina zu einer neuen Bestzeit reichen würde wenn sie das angeschlagene Tempo durchziehen können. Melanie lief dann auch als 2. in 3:09.41 ins Ziel. Und Sina gelang endlich mal wieder ein perfektes Rennen in dem sie bis zum Schluss den Anschluss an Melanie halten konnte. Sina lief knapp hinter Melanie auf dem 3. Rang in einer neuen persönlichen Bestzeit von 3:09.86 ein. Beide, Melanie und Sina, liefen die 1000m noch nie so schnell wie am Mittwoch in Baden. Und dies bereits beim ersten Rennen der Saison. Da liegt für Beide noch einiges drin im Verlauf dieser Saison.
Langenthal
Am Auffahrts-Donnerstag fand das alljährliche Meeting in Langenthal statt. Auch in Langenthal war der LCR gut vertreten.
Nicola Hagger, 2.v.l. hier noch vorne im Feld
Über 600m der Frauen stand Suhely Durgauhee im Einsatz. Dass Suhely schneller als ihre alte PB von 1:56 laufen kann, war auch Trainer Martin Knill klar. Doch wie viel schneller kann sie laufen? Reicht es für eine 1:50 oder sogar knapp darunter? Mit einer etwas vorsichtigen Vorgabe von ca. 72-74s für die 1. Runde schickte er sie ins Rennen. Beim Start ging gleich die Post ab und Suhely fand sich zu Beginn im hinteren Teil des Feldes wieder. Als Suhely die 400m-Marke passierte, hatte sie bereits ein paar Plätze gutgemacht. Und sie war so schnell unterwegs, dass Trainier Knill seiner Stoppuhr nicht traute und statt 68s 78s rief. Und zu seiner Überraschung zog die junge Läuferin das Tempo bis ins Ziel durch und pulverisierte ihre alte PB um über 10s auf 1:45.93! Was für ein Einstand in die neue Saison.
Bei den Männern startete Fabian Egger ebenfalls über 600m. Da er in der letzten Saison keinen 600er gelaufen ist, wurde er in die letzte und langsamste Serie eingeteilt. Dies war sicherlich etwas Pech. Doch Fäbe macht das Beste daraus und konnte dicht hinter der Spitze in 57s die 400m-Zwischenmarke passieren. Danach war er aber auf sich alleine gestellt und Griff bereits in der Mitte der Zielkurve an. Fäbe gewann das Rennen dann deutlich in einer neuen Bestzeit von 1:29.64. In einem schnelleren Rennen mit etwas mehr Konkurrenz wäre bestimmt noch mehr drin gelegen.
Nach den 600m Läufen folgten die 300m Sprintdistanzen. Michelle Gröbli stellte vor Jahresfrist ihre PB von 42.45s auf. In diesem Jahr ging Michelle aber nicht 100% fit an den Start. Trotzdem versuchte sie alles um wieder eine tolle Zeit zu laufen. Mit 42.94s blieb sie dann nur unwesentlich über ihrer Bestzeit. Die leichte Verletzung verhinderte eine noch schnellere Zeit.
Ebenfalls über 300m sprintete Alessio Büchi. Der Neeracher hat im vergangenen Winter stark an seiner Schnelligkeit gearbeitet und wollte die gute Form nun auch im Wettkampf zeigen. Mit 38.77s lief Alessio zwar schnell, jedoch unter seinen Erwartungen. Da liegt bestimmt noch mehr drin. Denn er war bereits im Training schneller gelaufen.
Zu guter Letzt folgten noch die 3000m-Läufer. In einem grossen Feld aus 26 Läufern befanden sich auch die LCR-Läufer Nicola Hagger und Sebastian Inderst. Nicolas Ziel war es die 9:30 Minuten-Marke zu knacken und Sebastian brauchte eine 9:20. Denn mit einer Zeit von 9:20 würde sich der schweizerisch-italienische Doppelbürger für die Italienische Orientierungslauf Nationalmannschaft qualifizieren. Die Trainingsresultate stimmten bei beiden, jetzt ging es „nur“ noch darum die Zeiten auch im Wettkampf zu laufen. Nicola Hagger begann das Rennen mutiger und war bis gut 2km vor „Seba“ positioniert. Dann drehte der OL-Spezialist aber auf und lieferte sich einen harten Kampf mit Olympiasiegerin Nicola Spirig, welche ebenfalls im Männerfeld mitlief. Seba kam ganz knapp hinter Spirig in 9:20.07 ins Ziel und kurz darauf folgte Nicolas in 9:27.37. Nicola verbesserte damit seine PB um nicht weniger als 15 Sekunden.
Sebastian Inderst, 2.v.r. checkt die Uhr, hat’s gereicht?
Und für Seba Inderst hat’s gereicht. Der italienische Verband drückt ein Auge zu und selektioniert den OL-Läufer dank der deutlichen neuen Bestzeit verdientermassen für das Nationalteam und somit auch für die Orientierungslauf Europameisterschaften.
Herzliche Gratulation!