Autor: Nicola Hagger
Fotos: Athletix, www.deinsportmoment.ch
Die diesjährigen Staffelschweizermeisterschaften fanden im Stadion Schützenmatte statt und wurden von den Old Boys Basel organisiert.
Bereits dem Wetterbericht der Vortage war zu entnehmen, dass es heuer in Basel eine heisse Angelegenheit werden würde. Sogar noch ein bisschen heisser als die 34°C, die an diesem Tag in der Rheinstadt gemessen wurden, waren die sieben angereisten LCR-Staffeln heiss auf die Medaillen. Mit von der Partie waren ebenfalls zahlreiche Fans sowie die beiden Trainer Martin und Gian, der es sich auch an seinem 40. Geburtstag nicht nehmen konnte, seine Athleten voller Herzblut zu Topleistungen anzuspornen.
3 x 1000m U16W
Als erstes durften unsere Jüngsten über die 3 x 1000m um die Medaillen kämpfen. Zwei, wie immer top motivierte, Teams standen kurz nach Mittag an der Startlinie. Die beiden Laube Schwestern, welche als Startläuferinnen eingesetzt wurden, konnten dem Startgerangel des grossen Feldes entgehen und sich im Feld gut positionieren. So gut, dass Sina tausend Meter später auf dem dritten Rang an Melanie übergeben konnte. Auch Aline konnte sich bis 200m vor dem Ziel ganz gut in der Mitte des Feldes halten, hatte dann jedoch Pech und verlor Eingangs Kurve den Stab, welcher dann auch noch bis auf die Aussenbahn rollte. So verlor sie einige Sekunden und musste auf den hinteren Positionen an Suhely übergeben. Die beiden Läuferinnen in der Mitte konnten ihre Positionen halten und sogar noch einen Vorsprung auf ihre Verfolger herauslaufen. So war es also an Michelle, den Podestrang bis ins Ziel halten zu können. Doch wer Michelle kennt, weiss, dass sie noch mehr kann. Und so kam es auch, dass sie schon bald zur führenden Läuferin aufschliessen konnte. Da die an dritter Stelle liegende Läuferin bald nicht mehr folgen konnte, war alles bereit für einen packenden Finish. Aus dem Windschatten versuchte Michelle an der führenden Läuferin vorbei zu kommen. Sie kämpfte bis zum letzten Meter und am Schluss fehlten nicht einmal drei Zehntel zum Schweizermeistertitel! Doch Sina, Melanie und Michelle haben nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen. Auch das zweite Team mit Schlussläuferin Liah gab alles und erkämpfte sich im grossen Feld den 18. Schlussrang.
3 x 1000m W
Nachdem die Jüngsten schon einmal mächtig vorgelegt hatten, versuchten es die beiden Teams ihnen gleich zu machen. Die beiden Startläuferinnen Delia und Michèle starten gut ins Rennen und Michèle konnte auf dem Bronzeplatz an Joëlle übergeben. Schlussläuferin Alexandra machte mit ihren 2`49“ dann alles klar und sicherte so dem Team in souveräner Manier die Bronzene Auszeichnung. Damit verpassten sie den Vereinsrekord (bis vor einigen Jahren gleichbedeutend mit dem Schweizerrekord) um mickrige vier Hundertstel, womit auch die letzten Zweifel von einer fantastischen Teamleistung aus dem Weg geräumt sind. Auch der achte Rang von Delia, Lavigna und Annika lässt sich sehen.
3 x 1000m U20M
Nachdem bis jetzt in allen Kategorien, in denen der LCR gestartet ist, eine Medaille gewonnen wurde, setzten die Jungs natürlich alles daran, dass dies so weiter geht. Startläufer Nicola reihte sich sogleich hinter dem Podest ein und versuchte den Abstand auf die schnellen Startläufer zu minimieren. Natürlich kam ihm entgegen, dass bis 450m vor dem Ziel niemand für Tempo im Feld sorgen wollte und Luca nur eine Hypothek von etwa drei Sekunden auf seinen Abschnitt mitnahm. Wie erwartet, zeigte sich schnell, dass Gold und Silber in einem STB-internen Duell vergeben werden, und so alle Aufmerksamkeit dem Duell um den Bronzeplatz gegen die Freiburger gewidmet werden musste. Luca machte dank einer schnellen Startrunde die Hypothek schnell wett und konnte auf der letzten halben Runde sogar einen Vorsprung von etwa zehn Metern herauslaufen.
Nun lag es also an Schlussläufer Dominik, im Duell gegen die Freiburger alles klar zu machen. Doch Dominik machte es spannend, bewusst liess er den Freiburger aufschliessen um im Windschatten wertvolle Energie für den Spurt zu sparen. Es wurde noch spannender, da unser Triathlet zuwartete und erst auf der Zielgrade angriff. Bis auf wenige Zentimeter kam er an den Freiburger heran, doch es wollte
ihm nicht gelingen, diesen zu überholen. So blieb am Schluss zwar der enttäuschende vierte Rang, aber die Teamleistung der drei Jungs war dennoch grandios!
Américaine M
Nach zwei LCR-freien Stunden durften sich die zahlreich mitgereisten Fans auf das nächste Highlight, die Américaine der Männer, freuen, gewann das Team letztes Jahr doch die Bronze-Medaillie und durfte dieses Jahr auch noch auf die Unterstützung von Jonas zählen. Geschickt schlängelte sich Startläufer Sämi durch seine Konkurrenten, um an einer günstigen Position an Steven zu übergeben. Während ihm das Durchschlängeln noch hervorragend gelang, passierte jedoch bei der Übergabe der Fehler; Steven wartete auf Bahn 3 während Sämi zwar zuvorderst, jedoch auf Bahn 1, den Stab nicht an Steven übergeben konnte und dieser bereits nach 120m zu Boden fiel. Steven musste abbremsen, zurücklaufen, den Stab auflesen und wieder beschleunigen, wodurch sich natürlich ein riesiges Loch zum Feld auftat. Auch wenn die Wiederholung eines Medaillengewinns praktisch aussichtslos schien, gaben Steven, Sämi und Jonas alles, um wieder den Anschluss an die Spitzenplätze zu finden. Zwischenzeitlich arbeiteten sie sich bis auf den fünften Rang hervor, zahlten dann jedoch für ihre Aufholjagd Tribut, sodass Schlussläufer Sämi nur auf dem sechsten Rang die Ziellinie überquerte.
Olympische W
Den Abschluss machte die olympische Staffel der Frauen. Mit traditioneller Kriegsbemalung versuchten sie nach mehreren vierten Plätzen der vergangenen Jahre endlich einmal eine Medaille zu gewinnen. Startläuferin Alexandra konnte sich geschickt in der vierköpfigen Spitzengruppe unterbringen und verschaffte so ihren Staffelkolleginnen eine gute Ausgangsposition. Die 400m legte Michèle zwar sehr schnell zurück, doch schon vor den beiden Sprinterinnen lag das LCR Quartett wie in
den Jahren zuvor auf dem undankbaren vierten Platz. Obwohl Leana über 200m und Delia über die abschliessenden 100m PB-verdächtige Zeiten aufstellten, wurde das Podest wiederum um einen Rang verpasst. Dennoch stellten sie die zweit schnellste Zeit der Vereinsgeschichte auf, und dies trotz Doppeleinsätzen und drückender Hitze. Und wer weiss, vielleicht grüsst das junge Quartett nächstes Jahr den Obersee vom Podest aus.
Frisch geduscht nahm das LCR-Runningteam den Heimweg unter die Räder und liess den Abend bei Pizza und Pasta im Restaurant Tomate ausklingen.
Trotz zwei vierten Plätzen darf der LCR auf eine erfolgreiche Staffel-SM zurückblicken, konnte doch das erste Mal seit 2012 die Heimreise mit mehr als einer Medaille im Gepäck angetreten werden. Dies verdanken unsere Teams sicher auch ihren
Trainern Gian Marco Meier und Martin Knill, die immer auf dem Platz stehen und die Athleten motivieren, unterstützen und mit ihnen Taktiken planen. Und wer weiss, mit ein bisschen mehr Wettkampfglück dürfen wir an kommenden Meisterschaften ja vielleicht noch die eine oder andere Medaille mehr mit nach Hause nehmen!