Autorin: Melanie Böllenrücher
Fotos: verschiedene Smartphones, alphafoto.com
Höchst motiviert betraten Di wilde Gazälle am frühen Morgen des 9. April 2017 das Wettkampfgelände des Züri Marathons. Wolkenloser Himmel und strahlende Sonne kündeten einen Traumtag an, auch wenn die morgendlichen Temperaturen noch etwas kühl waren. Die Rolle als Favorit und Titelverteidiger liess die eine oder andere Gazälle etwas nervös werden und bescherte eine unruhige Nacht vor dem Marathontag. Doch das Wettkampfadrenalin stellt auch Ermüdungserscheinungen in den Schatten …
Der Startschuss für den Team Run fällt pünktlich um 08:37. Als erste Gazälle geht Annika auf Etappe Nummer 1 der 42,195km. Sie läuft, was das Zeug hält, während ich, Gazälle 2, nervös in der Wechselzone hin- und hertrabe. Eine Gazälle in Gefangenschaft? Doch dann die Befreiung, die Gitterstäbe werden geöffnet – eine Minute schneller als im Vorjahr erreicht Annika die erste Wechselzone und schickt mich auf die 11,7km ums Seebecken und dem Ufer nach bis Winkel, kurz vor Meilen. Ich versuche, das Tempo hochzuhalten, sollte der Sieg und die angestrebte neue Teambestzeit doch nicht an mir scheitern. Ein älterer Herr an der Strecke schreckt zurück: „oh, e wildi Gazälle!“. Ich laufe weiter, nach der Hälfte wird’s
langsam hart, ich beginne zu beissen und kämpfe mich mit gefühlt letzten Kräften in die
nächste Wechselzone, wo mich Nadine, Gazälle 3, bereits erwartet – ich sehe ihr oranges Shirt von Weitem und überreiche ihr den Transponder. Phu, mein Teil geschafft. Mit der Pace von 4‘03“ bin ich ganz zufrieden, auch wenn ich mich im Moment kaum auf den Beinen halten kann!
Während Nadine die 4km bis Wechselzone 3 in Meilen souverän im 4‘-Tempo bewältigt, mache ich mich auf den Weg zurück in die City. Mit dem Zug, wohlverstanden.
Auch der dritte und letzte Wechsel verläuft reibungslos und Gazälle 4, Arlette, wird in die Wildnis entlassen. Sozusagen ca. die Strecken von Nadine und mir zusammen, +1km, also 17,5km hat Arlette vor sich. Sie läuft in regelmässigem Tempo, wie wir sie kennen und biegt fast minutengenau pünkltich auf die Zielgerade ein, wo wir drei anderen Gazälle schon unruhig warten!
Zusammen geniessen wir den Zieleinlauf – unseres Siegeslaufs! Wie im Vorjahr dürfen wir die Ziellinie als erstes Frauenteam überqueren
und sogar unserer Teambestleistung aus dem Jahre 2013 (zwar in nicht ganz
gleicher Besetzung) um fast eine Minute verbessern! Überglücklich sind wir im Ziel und fallen uns in die Arme! Die ganze Nervosität fast umsonst, die zweitplatzierten haben wir um 6‘ distanziert!
Annika lief die zweitschnellste Zeit auf ihrer Strecke aller Frauenteams (musste sich lediglich von einer ironMan-Profi-Frau geschlagen geben), Nadine, Arlette und ich jeweils gar die schnellste!
Wir geniessen die Siegerehrung, nehmen goldene CEP-Socken entgegen – und einen Gratis-Startplatz für den 22. April 2018!
Ein toller Tag mit vielen Emotionen geht zu Ende! Wiederum wurden wir von unseren Liebsten, von Mami und Papis, Grosis und Grospis und Freunden auf der ganzen Strecke
unterstützt, angefeuert und somit zu Höchstleistungen getrieben! Danke an alle & an Di wilde Gazälle für einen unvergesslichen Gewinnertag und einen einmaligen Teamgeist!