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Gian Marco Meier photo affairs / gmm
Beim Saisonstart am internationalen Läufermeeting in Pliezhausen brillierten die LäuferInnen des LC Regensdorf. Nebst vier neuen persönlichen Bestzeitzeiten und dem Podestplatz von Nicola Hagger sticht vor allem auch der neue Vereinsrekord über 3000m von Jonas Raess vor.
Das internationale Läufermeeting in Pliezhausen eignet sich für die routinierten LäuferInnen des Runningteam hervorragend als Saisoneinstieg und erste Standortbestimmung. Endlich kann gezeigt werden, wer im vergangenen Winter fleissig Kilometer gefressen und intensiv an der Kraft gearbeitet hat. Nebst grossen Serien, guten Pacemakern, starker Konkurrenz aus Deutschland und dem nahen Ausland, lockt das sympathische Meeting auch mit vielen Zuschauern. Nur der Wettergott, der meint es zu dieser Jahreszeit mit der Region Stuttgart nicht immer gut. Richtiges April-Wetter im Mai wechselte von sonnig bis gewittrig im Stundentakt. Während die 3000m-Läufer im Vorprogramm nach Sonnencreme Ausschau hielten, suchten die LäuferInnen am Nachmittag verzweifelt nach Schwimmflossen.
Bereits um 10:45 Uhr war der Start von Nicola Hagger und Sebastian Inderst geplant. Entsprechend früh startete die Reise für die erste kleine LCR-Delegation. Bei noch äusserst warmen Temperaturen liefen die beiden jungen Langstrecken- und OL-Talente im B-Lauf des Vorprogrammes über 3000m. Nach einer verletzungsbedingten Phase mit wenigen Kilometern zu Fuss, dafür umso mehreren intensiven Trainingseinheiten auf dem Velo und im Wasser, galt es für Nicola, sich langsam wieder an den hohen Wettkampfrhythmus zu gewöhnen und im Optimalfall in den Bereich der persönlichen Bestzeit zu laufen. Unser Orientierungsläufer Seba startete mit dem grossen Ziel, die vom italienischen Orientierungslauf-Verband geforderte Limite für eine allfällige WM-Selektion zu erreichen.
Sehr mutig startete Nicola ins Rennen und setzte sich gleich mal an die Spitze des über 20 Mann zählende Teilnehmerfeld. Mit sehr regelmässigen Rundenzeiten führte er das geschlossene Feld in knapp über 3‘00“ bis zur 1000m-Marke. Seba reihte sich etwas weiter hinten ein und profitierte vom Windschatten der vor ihm Laufenden.
Nun begann das Rennen etwas hektischer zu werden. Trotz vielen Positionskämpfen galt es aber, möglichst ruhig und kraftsparend die Runden zu laufen. Mit
einem guten Finish verbesserte Nicola nach 9’13“75 seine PB um fast 3 Sekunden. Ein super Einstieg nach einem schwierigen Frühling.
Seba hatte auf den letzten 600m etwas mehr zu kämpfen und büsste noch einige Sekunden auf Nicola ein. Mit 9‘23“29 blieb er zwar 3 Sekunden über seiner PB, aber mit viel Reserve unter der geforderten Limite.
Michèle Wieland und Annika Vetterli starteten in den gemischten Serien über 1000m. In der 5. (E-Serie) und 6. Serie (F-Serie) eingeteilt, bereiteten sie sich auf ihren ersten Saisonstart vor. Der Schreck war gross, als der Starter Annika in der 1. Serie aufrief. So blieb Annika statt den erwarteten 20‘ unmittelbaren Vorbereitungszeit gerade noch genügend Zeit um die Nagelschuhe zu binden – schon erfolgte der Startschuss! Mit dieser viel zu kurzen Vorbereitung blieb Annika leider über ihrem effektiven Leistungsvermögen. Michèle Wieland genügten die 5 Minuten vom Schreckmoment bis zum Startschuss und sie konnte sich optimal auf die neue Situation einstellen. In einem sehr regelmässigen Rennen steigerte sie ihre offizielle PB um über 10 Sekunden und knackte mit 2‘58“94 zum ersten Mal die magische 3-Minuten-Grenze.
Wieso die Startreihenfolge entgegen der Ausschreibung erfolgte, bleibt bis heute noch ein Rätsel.
In der B-Serie des Hauptprogrammes erhielt Michelle Gröbli die Möglichkeit sich in einem gut besetzten Feld zu behaupten. Doch Petrus war Michelle und ihren Konkurentinnen nicht sehr freundlich gestimmt und liess es unmittelbar vor dem Start stark regnen. Bei ihrem ersten Start im Ausland lief Michelle immer aktiv im Feld mit und steigerte ihre PB mit 1‘35“01 ebenfalls deutlich. Eine noch schnellere Zeit ist aber sicher möglich, wenn sie auf der Zielgeraden ihren Schlussspurt ausspielen kann und nicht vom Feld ausgebremst wird.
Der Abschluss des langen Tages in Pliezhausen machte Jonas Raess mit seinem Start in A-Serie über 3000m. Im Wissen über seine ausgezeichnete Form lief Jonas trotz einer sehr schnellen Pace immer in der Spitzengruppe mit. Mit einem starken Finish und den letzten 200m in 27“7 klassierte er sich mit einer Zeit von 8‘05“87 auf dem 3. Rang und verbesserte den bisherigen Vereinsrekord von Andreas Müller um über 5 Sekunden. Aktuell wird Jonas mit dieser Zeit auf dem 11. Rang der Europäischen Saison-Bestenliste geführt.
Fazit dieses Wettkampfes ist der Umstand, dass vier der sechs in Pliezhausen gestarteten LCR-LäuferInnen an der Spitze der aktuellen nationalen Bestenliste zu finden sind:
Jonas: 1. 3000m MAN / Nicola: 1. 3000m U20M / Michelle Gröbli: 1. 600m U18W / Michèle Wieland: 2. 1000m U23W.