Autor: Gian Marco Meier
Photos: berlinmarathon
Beim 44. Berlin-Marathon gelang Arlette Meier-Hunger mit 2:52.30 nicht nur eine deutliche neue PB sondern sie verbesserte den Vereinsrekord zum 3. mal und klassiert sich in der schweizerischen Bestenliste auf dem hervorragenden 3. Rang!
Nach ihrem Debüt vor zwei Jahren hat sich Arlette in ihrem erst dritten Marathon erneut für einen Start beim Berlin-Marathon entschieden. Auf der äusserst schnellen Strecke und einem riesigen Teilnehmerfeld von über 43’000 LäuferInnen wollte sie ihre Bestzeit nochmals deutlich verbessern.
Ohne Verletzungen und Beschwerden absolvierte Arlette die gesamte Marathonvorbereitung und erarbeitete sich so eine ausgezeichnete Form. An dieser Stelle gehört auch ein Dank an Ihre TrainingspartnerInnen, welche sie bei den vielen Trainingskilometern, Longruns und langen Tempoeinheiten unterstützten, paceten oder einfach unterhielten.
Doch dann machte sich in der letzten Woche vor dem Start eine Erkältung bemerkbar. So wurde die Verunsicherung, ob ein Start sinnvoll und ob das Erreichen ihres Zieles überhaupt möglich ist, von Tag zu Tag immer grösser. Noch am Samstag bei der abschliessenden Wettkampfvorbereitung galt der Fokus der laufenden Nase und nicht dem guten Laufgefühl!
Literweise Erkältungstee, pflanzliche Arzneimittel, Inhalieren, viel Vitamin C und gutes Zureden von der Trainingskollegin und dem Coach halfen aber, dass Arlette hoch motiviert am Sonntagmorgen an der Startlinie stehen konnte.
Obwohl Arlette dank ihrer PB in einem der vordersten Startblöcke eingeteilt ist, dauert es vom Startschuss jeweils über 30 Sekunden, bis sie die Zeitmessmatte bei der Startlinie überquert. Und ab diesem Moment gilt es sofort, das richtige Tempo zu finden. Dies ist vor allem auf den ersten hektischen Kilometern nicht ganz einfach. Überholen, ausweichen, überholt werden, Lücke schliessen, Kilometertafel suchen, Zwischenzeit drücken – von wegen so ein Marathon ist nur Geradeauslaufen und Kopf abstellen!!!
Arlette fand aber schon bald ihren Rhythmus und lief ein sehr regelmässiges Rennen. Die Halbmarathonmarke passierte sie in 1:25.38, was bereits auf eine neue PB deutete. Dass der Marathon aber erst auf der zweiten Streckenhälfte entschieden wird, mussten auch in diesem Jahr wieder viele der Topathleten und noch mehr der Hobbyläufer erfahren. Glücklicherweise aber nicht Arlette. Dank dem gut durchdachten Verpflegungskonzept und ihren Helferinnen am Streckenrand, welche ihr alle 5km Energie-Gel und Wasser reichten (auch Ihnen allen ein grosses Dankeschön) gelang es ihr, das Tempo bis auf die letzten Kilometer hochzuhalten. So konnte sie auf dem letzten Streckenviertel noch unzählige Plätze gutmachen.
In einer Zeit von 2:52.30 überquerte Arlette das Ziel hinter dem Brandenburger Tor als 45. von über 11‘000 klassierten Frauen und sogar auf dem 5. Rang ihrer Alterskategorie. Ihre Persönliche Bestzeit und den Vereinsrekord verbesserte sie somit nochmals um 1.30 Minuten. Und auch in der Schweizer Jahresbestenliste klassiert sich Arlette mit dieser Zeit aktuell auf dem 3. Rang.
Dass sie auch diesen Marathon unglaublich gut verkraftet hat, überrascht alle, die mit ihr die Vorbereitung absolvierten, wenig – die vielen zu bemitleidenden Läufer, welche man auf dem Weg vom Ziel zum Flughafen zu Gesichte bekommt, zeigen aber deutlich, wie hart ein solcher Marathon eigentlich ist. Doch nun hat sich auch Arlette ihre Trainingspause mehr als verdient. Jetzt gilt es also nur noch für Melanie und Christina die letzten Wochen ihrer Frankfurt-Marathonvorbereitung gut zu absolvieren, damit auch die beiden, motiviert durch die gute Leistung ihrer Trainingspartnerin, ihre Saison ebenfalls mit einer schnellen Zeit abschliessen können.

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