Autor: Karin Disch / Anna Simona Rieder  Fotos: LCR 

2x Gold, 1x Silber und 3x Bronze, so lautete die Ausbeute der U20/U23 Schweizermeisterschaften. Dies ist ein sehr erfreuliches Fazit, aber trotzdem ein wenig zu kurz gefasst. Denn diese Medaillen stehen für viel mehr als einen erfolgreichen Wettkampf. Sie stehen für endlose Runden auf der Tartanbahn, viele Laktattrainings und lange Tempodauerläufe. Viel Disziplin und Trainingseifer der Athleten, wie auch das endlose Engagement der Trainer führten schlussendlich dazu, dass während diesen beiden Tagen sehr viele Athleten die Ziellinie mit einem grossen Lächeln überqueren durften. Dort warteten auch schon die Trainingskollegen, um die Medaille, die persönliche Bestleistung oder auch einfach den Durchhaltewillen zu feiern. Denn was diese Schweizermeisterschaft auch so wunderbar gemacht hat, ist dass wir sie als Team erleben durften.  

Das Wettkampfwochenende für den LC Regensdorf wurde von unseren Girls mit den 1500m Vorläufen eröffnet. Im ersten Vorlauf der U23 konnte sich Nadine Allemann souverän als Vierte für den Final qualifizieren. Im zweiten Vorlauf tat es Lavignia Lovato ihr gleich und schaffte als Dritte ebenfalls locker die direkte Finalqualifikation. Lucienne Chrétien (GWP Track Team) lief es leider nicht wie gewünscht. Sie lief in 4:54.56 ins Ziel und verpasste den Finaleinzug nur ganz knapp um 64 Hundertstel. 

Bei den Jungs waren mit Dominik Reich, Timo Suter und Luca Bass drei Athleten des LC Regensdorf über 1500m in der Kategorie U23 am Start. Für Dominik und Timo war die Finalquali nur Formsache, sie qualifizierten sich beide souverän über den Rang für den Final. Für Luca gestaltete sich die Finalquali ein bisschen schwieriger, er hätte dafür eine neue persönliche Bestleistung gebraucht. In 4:15.12 kam er aber nicht an seine PB heran, welche er erst vor einer Woche aufgestellt hatte. 

Am frühen Abend ging es endlich auch für unsere Langsprintis los. Michelle Gröbli zeigte mit einem Sieg in ihrem Vorlauf und der schnellsten Qualifikationszeit, dass sie an diesem Wochenende noch etwas vorhat. Auch Sina Laube zeigte ein starkes Rennen. Der etwas schnellere Start als gewohnt zahlte sich aus und sie konnte am Saisonhighlight ihre Bestleistung abliefern. Mit einer neuen PB von 62.64” darf sie somit sehr zufrieden sein.  

Als die Sonne schon fast untergegangen ist, stand noch der 5000m Lauf (direkter Final) als Abschluss des ersten Wettkampftages an. Und es sollte ein guter Abschluss für den LC Regensdorf werden. Es schnürten sich Nicola Hagger und unserer Romand Loris Pellaz (CA Sierre DSG) die Wettkampfschuhe für die zwölfeinhalb Runden. Loris reihte sich gleich am Ende der Spitzengruppe ein. Vorne wurde aber sehr unregelmässig gelaufen und die ersten 3km wurden ein richtiges Fahrtspiel. Loris liess sich dadurch aber nicht beirren und hatte auf dem letzten Kilometer auch noch genug Kraft, um sich an die Spitze zu setzen und die Pace zu erhöhen. Aus der zweiten Position ging er schliesslich in die Schlussrunde, musste sich aber trotz einem sehr starken letzten Kilometer in 2:47 und mit einer Zeit von 14:46.16 dem Sieger klar geschlagen geben. Nicola lief von Beginn an sehr regelmässige Rundenzeiten. Leider musste er aber dadurch die ganzen 5000m alleine laufen, konnte dann aber Konkurrent um Konkurrent überholen. So gelang ihm eine neue persönliche Bestleistung in 15:35.23, er blieb aber leider ganz knapp über der Limite für die Aktiv-SM, welche in drei Wochen stattfindet. 

Nach einer für die Trainer kurzen und für die Athleten möglichst erholsamen Nacht, begann der Sonntag gleich mit einem weiteren Highlight. Die 1500m Finalläufe standen an. Bei den U23W zogen die beiden Favoritinnen Delia Sclabas und Sibylle Häring schon kurz nach dem Start davon, aber Nadine Allemann und Lavignia Lovato konnten sich sehr lange im Verfolgerfeld aufhalten. Dank einem mutigen und taktisch sehr klugen Rennen konnte Nadine ihre persönliche Bestleistung, welche sie erst vor zwei Wochen beim Abendmeeting in Regensdorf aufgestellt hat, gleich noch einmal um 1.63s pulverisieren. Sie erlief sich in 4:44.66 den sehr starken 5. Rang und durfte sich zurecht über ihre super Leistung freuen. Lavignia erwischte leider nicht den besten Tag, zeigte aber trotzdem eine solide Leistung. So musste sie das Verfolgerfeld etwas nach Rennhälfte ziehen lassen, konnte aber mit einer starken Willensleistung auf den letzten 200m noch eine Konkurrentin distanzieren und lief als 7. in einer Zeit von 4:50.86 ins Ziel. Lavignia und auch Nadine haben beide an der Aktiv SM nochmals die Chance zu zeigen, was in ihnen steckt. 

Mit viel Spannung wurde auch der 1500m Final der U23 Männer erwartet – hatte der LC Regensdorf doch gleich zwei Medaillenkandidaten. Da sich die zwei Spitzenläufer sehr früh absetzten, musste Timo Suter als Dritter das ganze Rennen lang alleine Nachführarbeit leisten. Dominik Reich konnte sich geschickt hinter Timo verstecken und wertvolle Kraft sparen. So war es dann auch Dominik, der auf den letzten 100m noch über mehr Kraftreserven verfügte und Timo überspurten konnte. Er sicherte sich damit nicht nur eine Bronzemedaille, sondern auch gleich noch eine neue persönliche Bestleistung in 3:56.94. Timo Suter verfehlte trotz der kraftraubenden Nachführarbeit seine PB nur um etwas mehr als 1s und lief in 3:57.99 als Vierter ins Ziel. 

Allzu lange konnten sich die nervösen Coaches, Teamkollegen und Fans von diesem Erfolgserlebnis nicht erholen, stand doch als nächstes der 400m Final von Michelle Gröbli an. Auch sie konnte sich nachdem sie vor zwei Wochen in Regensdorf das erste Mal unter 57s lief und dank starken Trainingsleistungen berechtigte Medaillenhoffnungen machen. Nach einem schnellen Start gelang es ihr endlich ihr ganzes Potential auszupacken und konnte bis zum Schluss mit der starken Konkurrenz mithalten. In 56.62” verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung gleich noch einmal um über drei Zehntel und durfte sich so mehr als verdient die Bronzemedaille umhängen lassen. 

Den Abschluss dieser beiden intensiven Tage machte Selina Fehler mit dem direkten Final über 800 Meter bei den U23. Dabei stand mit Delia Sclabas (amtierende U20 Europameisterin über 1500m und Vize-Europameisterin über 800m bei den U20) namhafte Konkurrenz am Start. Jedoch zeigte sich bereits im 1500m, dass bei ihr beim ersten Wettkampf nach einer sehr langen Verletzungspause doch noch etwas die Schnelligkeit fehlt. So war klar, dass für Selina mit einer guten taktischen Leistung sogar Gold möglich ist. Und auch ihr gelang die schwierige Aufgabe, am wichtigsten Tag der Saison ihr ganzes Können auf die zwei Bahnrunden zu zaubern. Sie zeigte ein physisch starkes, aber vor allem taktisch perfektes Rennen. Nach einer eher langsamen 1. Runde wurde das Tempo auf der zweiten Runde konstant erhöht. 120m vor dem Ziel setzte Selina nun die Anweisungen der Coaches perfekt um und liess mit einem unwiderstehlichen Endspurt der gesamten Konkurrenz keine Chance. Die vielen schnelligkeits-basierten Trainings zahlten sich vollends aus, so lief sie doch die letzten 200m in sehr schnellen 29” und vergoldete so in 2:09.75 die Schweizermeisterschaften für den LC Regensdorf.  

Gleich danach stellte Robin Oester (All Blacks Thun) sein taktisches Geschick über 800m bei den U23 Männer unter Beweis. Auch dieses Rennen wurde sehr taktisch gelaufen, denn nach dem Start brach das Tempo ziemlich schnell ein. Robin lief ständig an der Spitze mit und kontrollierte das Rennen. So konnte nach einer Temposteigerung auf der zweiten Runde den konsequenten Antritt eines Konkurrenten kurz vor der 600m Marke abwehren. Er bog als erster in die letzte Kurve ein, liess auf der Zielgerade die gesamte Konkurrenz hinter sich und durfte so in 1:57.44 einen weiteren Titelgewinn feiern. 

Eine äußerst erfolgreiche Schweizermeisterschaft der U20 und U23 ging so mit vielen lachenden Gesichtern und neuen PBs zu Ende. Wieder einmal war unseren Trainern die Meisterleistung gelungen, ihre Athleten auf den Punkt fit zu bekommen. An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an unsere Coaches Gian Marco Meier, Ruedi Meier und Martin Knill für ihren unglaublichen Einsatz auf und neben dem Platz. Nicht nur verbringen sie sehr viele Stunden mit uns auf dem Sport- und Wettkampfplatz, sondern investieren auch im Hintergrund sehr viel Zeit für unser Training und den LC Regensdorf und stehen uns Athleten zu jeder Uhrzeit mit Rat und Tat zur Seite. Ohne sie wären diese super Leistungen an diesem Wochenende sicherlich nicht zustande gekommen. Danka tuusig! 

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