AutorRuedi Meier / Martin Knill 

Fotos:  Sina Laube 

Pandemiebedingt blicken wir auf ein sehr spezielles Wintertraining zurück Die meisten Läufer und Läuferinnen haben ihren Trainingsumfang gegenüber dem letzten Winter quantitativ und qualitativ nochmals gesteigert. Dies bestätigen die guten Ergebnisse beim abschliessenden Testlauf.  

Nur Jonas Raess und Selina Fehler konnten dank ihrer Kaderzugehörigkeit in diesem Winter Indoor-Trainings und Wettkämpfe bestreiten. Während Jonas seine hochgesteckten Ziele an der Hallen-EM nicht ganz erreichen konnte, verpasste Selina in ihrer ersten Hallensaison die Qualifikation für den Grossanlass nur hauchdünn, was trotzdem als grosser Erfolg gewertet werden darf. 

Für alle andern Läufer und Läuferinnen galt es eine gute Grundlage für die hoffentlich bald folgenden Wettkämpfe zu schaffen. Einige konnten dank Homeoffice und «Fernstudium» mehr als ein Training pro Tag absolvieren und kamen so gut und gerne auf bis zu 11 Trainingseinheiten pro Woche. Und auch Kilometerumfänge von über 100 km pro Woche sind in den Trainingstagebüchern und Auswertungen keine Seltenheit und garantieren für eine gute Grundlagenausdauer. 

Da die Massnahmen des Bundesrates aber während einem Grossteil des Wintertrainings verlangten, dass wir in kleinen Gruppen trainieren, waren unsere beiden Trainer Gian Marco Meier und Martin Knill äusserst gefordert. Der administrative Aufwand für die Einteilung der Trainingsgruppen nahm weit mehr Zeit in Anspruch als die Trainings der LäuferInnen. Da sich meistens rund 30 LäuferInnen für die einzelnen Training anmeldeten, dauerte eine Trainingseinheit immer mehrere Stunden. Da auch die Sportanlage Wisacher während längerer Zeit geschlossen war, mussten alternative Trainingsorte gefunden werden. So wurden Strassen und Tiefgaragen von Hotels für Sprint, sowie Laufschule genutzt. Gian Marco und Martin richteten in ihren Wohnungen temporäre Krafträume ein, welche die Läufer und Läuferinnen einzeln benutzen konnten.  

Die Testläufe 
Nach all den langen und dunkeln Monaten planten wir bereits vor zwei Wochen Testläufe. Wegen einem Wintersturm mussten diese aber genauso abgesagt werden wie die gleichzeitig geplante Marathon-SM in Bern. 

Am Samstag, 27. März 2021, starteten wir die Testläufe unter Einhaltung der Corona-Massnahmen in mehreren Gruppen, obwohl es am Morgen erneut sehr kalt war und ein starker Westwind wehte. Auf einer genau ausgemessenen 2,5km-Strecke auf der Panzerpiste beim Flughafen Kloten liefen die Mittel- und Langstreckenläufer des Runningteams über 3km, 5km resp. 10km. An dieser Stelle danken wir allen Helfern (Zeitmessung, Fotografen und Bikebegleitung) für ihren Einsatz.  

Nur kurze Zeit später, galt es für die Langsprinter auf dem Wisacher in Regensdorf zu beweisen, wie gut ihre Laktatverträglichkeit bereits ausgebildet wurde. Drei 400er mit 10 Minuten Pause galt es zu absolvieren. 

Nachfolgend die Highlights und eine Zusammenfassung der Resultate (inkl. Kilometerschnitt) 

3km Testlauf Strasse:  
11:43.3 (3:54’/km) Anna Simona Rieder 
11:43.3 (3:54’/km) Aline Laub 
11:56.5 (3:59’/km) Lena Wanner 

Im Testlauf der Frauengruppe liefen Aline Laube und Anna Simona Rieder zusammen mit Leana Wanner über die Distanz von 3 Kilometer. 
Aline und Anna liefen gegen den Wind ihr eigenes Tempo, leicht schneller wie Leana. Noch reicht es nicht ganz um mit der nächst schnelleren Gruppe mitzulaufen. 
Auf den letzten 500 Metern, nach dem Wendepunkt, konnten sie das Tempo nochmals leicht steigern und kamen im Gleichschritt nach 11:43.0 Minuten ins Ziel. 
Nur kurz darauf folgte Leana, welche mit 11:56.5 Minuten die 12-Minuten-Grenze ebenfalls unterbot. 
 
 
5km Testlauf Strasse:  

14:46.2 (2:57’/km) Loris Pellaz (PB-RUN in Sierre) 
15:51.7 (3:10’/km) Dominik Reich 
15:59.5 (3:12’/km) Omid Shams 
17:28.5 (3:30’/km) Johannes Kupferschmied  
17:49.8 (3:34’/km) Luca Bass 
18:12.3 (3.38’/km) Lilly Nägeli (LC Uster) 
19:22.5 (3:53’/km) Annika Vetterli 

Loris Pellaz bestritt in seiner Heimat erstmals einen Wettkampf als LCR-Athlet und egalisierte dabei seine 5000m Bestzeit, mit welcher er im letzten Sommer die Silbermedaille an der U23-SM gewann. Als Mittelstreckler dürfen Dominik und Omid mit ihrer Zeit auch sehr zufrieden sein, kehrten doch beide erst kürzlich aus einer Verletzungspause zurück. Der Nachwuchsläufer Johannes Kupferschmid hat gezeigt, dass er im Winter grosse Fortschritte in der Grundlagenausdauer gemacht hatte. Mit einer Zeit von 17:28.9 Minuten lief er die 5km so schnell wie noch nie zuvor. Nach dem Testlauf über 5km folgen nun die kürzeren Trainings und die Vorbereitung auf die Mittelstrecken-Distanzen. 
 
 
10km Testlauf Strasse:  

31:04.3 (3:06’/km) Salam Ali Abdi (LC Uster) 
31:45.9 (3:11’/km) Matthias Schöpfer (STV Sempach) 
31:50.2 (3:11’/km) Jannis Schönleber 
33:13.9 (3:19’/km) Joël Morgenthaler 
36:44.2 (3:40’/km) Lea Laib  
37:09.1 (3:43’/km) Samira Schnüriger 
38:33.7 (3:51’/km) Lucienne Chrétien 
39:05.2 (3:54’/km) Ramona Rieder 
39:13.3 (3:55’/km) Nadine Allemann 
39.30.5 (3:57’/km) Lavignia Lovato 
45:22.7 (4:32’/km) Suhely Durgauhee 
45:36.2 (4:34’/km) Joelle Bachmann 

Die LCR-TopTen-Bestenlisten wurden arg durcheinander gewirbelt. Bei den Männern figuriert neu Jannis auf Rang 4 und Joël im 9. Rang. Und bei den Frauen liefen sogar 6 Läuferinnen eine Zeit von unter 40 Minuten mit insgesamt vier Neueinträge in der BL. Lea belegt nun den 3. Rang, Lucienne Rang 8, Ramona Rang 9 und Nadine den 10. Rang. Vor allem die starken Leistungen der Mittelstrecklerinnen war sehr erstaunlich. 

Wisacher Bahn: Test 3 x 400m / P10‘ 

51.15 / 50.48 / 51.06 (Ø 50.90) Robin Oester  
55.70 / 56.13 / 61.37 (Ø 57.68) Alessio Büchi 
59.10 / 58.19 / 61.87 (Ø 59.70) Samuel Jost 
60.10 / 59.53 / 60.32 (Ø 59.98) Karin Disch 
60.40 / 60.06 / 63.09 (Ø 61.17) Michelle Gröbli 
62.16 / 62.89 / 62.99 (Ø 62.68) Deborah Steinlin 
62.47 / 62.50 / 65.44 (Ø 63.45) Trinity Eberhard 

Robin Oester gelangen drei sehr regelmässige Läufe, die im Schnitt nur ca. 1.5“ über seiner 400m PB liegen. Damit ist er für neue PB’s über 400m und 800m bereits gut gerüstet. Auch Karin „schleppte“ sich gerade noch rechtzeitig an den Start des dritten Laufes, wo sie dann Alessio und Sämi kurz vor der Ziellinie noch überspurtete und damit einen Schnitt von unter 60“ realisierte.  
Mit den schnellsten Langsprintern des Vereins liefen auch 3 Nachwuchstalente die 3×400 Meter. Alessandro Marchica teilte seine Kräfte optimal ein und lief jeden Lauf etwas schneller. Den letzten Lauf sogar unter 60 Sekunden. Die 16-Jährige Deborah Steinlin zeigte mit drei 62er-Zeiten, dass auch sie grosses Potential im Langsprint hat. Mit einem Durchschnitt von gut 63 Sekunden über 3 Läufe darf auch Trinity Eberhard sehr zufrieden sein. Die noch 15-Jährige ist ebenfalls gut in Form und freut sich bestimmt auch auf die nun folgenden, schnelleren Trainings. 

Die Tests zeigen, dass hoffentlich bald offizielle Wettkämpfe für alle stattfinden können, denn alle LäuferInnen sind bereit. 

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