Autor: Nicola Hagger
Bilder: Gian Marco Meier, Martin Knill
Zum zweiten Mal nach 2019 durfte der LCR am ECCC im Langcross der Männer die Schweiz als amtierender Schweizermeister vertreten. Das Team um Urs, Timo, Loris und Nicola gecoacht von Gian Marco und Martin erreichte dabei den 16. Rang, wobei Urs und Timo mit ihren 38. und 48. Rängen die wertvollsten Einzelleistungen zum starken Teamergebnis beitrugen.
Am Freitagabend reisten Urs, Timo und Nicola mit den beiden Coaches Gian Marco und Martin nach Oerias ein Vorort von Lissabon. Loris stiess erst am Samstagabend zur Gruppe, da er noch ein Prüfung zu absolvieren hatte. Nach einem Footing am Samstagmorgen ging es am Nachmittag zur Streckenbesichtigung. Die 10km lange Strecke welche über zwei kleine und fünf grosse Runden führte konnte mit seinen 200 Höhenmeter nicht alle überzeugen. Am Abend im Hotel wurde dank akribischer Vorbereitung der Coaches bei der Besprechung der Taktik nichts dem Zufall überlassen.
Nach einer erholsamen, olympiafreien Nacht, fand am Sonntagmittag im nationalen Sportzentrum Jamor das Rennen auf der permanenten Crossstrecke statt. Mit 31 Teams waren fast doppelt so viele Teams wie bei der letzten Austragung am Start. Etwa 120 Läufer starten zu diesem Rennen, dass in einigen Ländern mit sehr viel Prestige verbunden ist. So erstaunte es nicht, dass Ayad Lamadassem, immerhin Olympia-Fünfter im Marathon, nach einer Runde nur auf dem 56. Rang klassiert war, oder dass der ehemalige Cross-Europameister Polat Kemboi Arikan fast eine Minute auf den Sieger aus Burundi verlor.
Urs Schönenberger erwischte den besten Start und konnte sich danach langsam nach vorne arbeiten. Auch wenn das Geburtstagskind Urs mit seinem Rennen nicht vollständig zufrieden ist, lässt sich sein 38. Rang in einer 3:12 Pace sehen. Loris Pellaz war auf den flacheren beiden Startrunden noch vor Timo rangiert, musste diesen jedoch auf der ersten hügeligen Runde vorbei ziehen lassen. Während Loris nie gefallen an den teilweise steilen Hügeln fand, konnte Timo Suter dort seine Stärken ausspielen. Er gewann im Laufe des Rennens fast 20 Positionen und konnte sich auf der letzten Runden noch in die Top 50 vorarbeiten. Sein 48. Rang ist eine deutliche Verbesserung gegenüber 2019 und zeigt die läuferischen Qualitäten des OL-Läufers auf eindrucksvolle Art und Weise. Loris konnte seinen Rang halten und war froh, als er nach 33:30 keinen weiteren Hügel zu absolvieren hatte. Auch sein 68. Rang trug zum hervorragenden Teamergebnis bei. Nicola Hagger konnte ein regelmässiges Rennen zeigen. Angefeuert von den Coaches konnte er vor allem auf der letzten Runde seine Stärken am Hügel ausspielen und noch einige Läufer überholen. Sein 84. Rang ist ebenfalls eine Verbesserung gegenüber der letzten Austragung. Als Team klassierte sich der LCR ziemlich genau in der Mitte der 31 Teams auf dem 16. Rang. Mit dem Wissen, dass etliche Top Teams afrikanische Läufer nominierten, um ihren Team Score aufzubessern ist dies eine Top Leistung der LCR Männer.
Nach dem Auslaufen ging es zurück ins Hotel, wo nach dem Mittagessen für die Athleten noch ein kurzer Strandbesuch anstand. Mit sandigen Füssen ging es am frühen Abend bereits wieder zum Flughafen sodass das Team am späten Abend wieder zurück in der kalten und nassen Schweiz landete. Nun gilt es den letzten Feinschliff für die in einem Monat bevorstehende Cross-SM auf dem heimischen Wisacher zu holen. Diese bildet die Grundlage damit der LCR am ECCC 2023 das diesjährige Resultat noch einmal übertrumpfen kann.