Bericht: Urs Schönenberger
Bilder: athle.ch

An den Hallen-Weltmeisterschaften in Belgrad läuft der Schweizer Rekordhalter auf den exzellenten elften Rang im Final über die 3000m.

Zu Beginn der Hallen-WM schien das Glück nicht auf Jonas’ Seite zu stehen. Bei den Vorläufen vom Freitag wurde er – wie bereits an den olympischen Spielen in Tokio – in den ersten von drei Vorläufen eingeteilt, in welchem die Chancen für eine Finalqualifikation meist etwas schlechter sind als in den späteren Vorläufen. Trotzdem liess sich der 28-jährige Zürcher nicht aus dem Konzept bringen und wurde in einem couragierten Rennen Fünfter seines Vorlaufs. Da sich nur die ersten vier Athleten pro Vorlauf direkt für den Final qualifizierten, musste Raess darauf hoffen, dass seine gelaufenen 7:49.31 für eine Final-Qualifikation über die Zeit reichen. Die darauffolgenden Minuten kosteten die Schweizer Fans und vermutlich auch Raess selbst eine gehörige Portion an Nerven. Nach dem dritten Vorlauf war dann klar: Raess war gar der Schnellste der nicht direkt qualifizierten Läufer und schaffte damit bei seiner ersten WM-Teilnahme souverän den Einzug ins Final. Entsprechend glücklich war er denn auch über die Finalqualifikation: «Ich bin sehr zufrieden – alles was jetzt noch kommt ist Zugabe». 

Zu Beginn des Finalrennens vom Sonntag reihte sich Jonas an der letzten Position des Feldes ein, was sich als geschickte Taktik erwies. Er konnte damit den Tempowechseln an der Spitze des Feldes aus dem Weg gehen und Kräfte sparen. Mit knapp sechs Sekunden Rückstand auf den Weltmeister Selemon Barega (Äthiopien) erreichte er als Elfter und vierter Europäer in 7:47.28 die Ziellinie. Auch wenn Jonas gerne in die Top-Ten gelaufen wäre, rundet dieses Resultat eine hervorragende Hallensaison ab, in der er einen neuen Schweizer Rekord über die 3000m und über die 5000m gelaufen war.

Jonas Raess Leistung komplettiert zugleich die herausragende Gesamtbilanz der Schweizer WM-Delegation in Belgrad. Gleich drei Medaillen brachten die Schweizer Leichtathleten nach Hause – so viele wie noch nie in der Schweizer Leichtathletikgeschichte. Weltmeisterin über die 60m wurde Mujinga Kambundji und Silber ging an Simon Ehammer (Siebenkampf) und Loïc Gasch (Hochsprung).

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