Autor: Lea Laib
Bild: Athletix
Was medizinisch wohl für die allermeisten als unmöglich angesehen wurde, hielt Jonas Raess für möglich. Der Zürcher 5000m Läufer bekam vor zwei Monaten die Diagnose eines Ermüdungsbruches. Die Weltmeisterschaften fanden dadurch ohne den Athleten statt, welcher auf diese Saison zum On Athletic Club gewechselt hat und unter der Leitung der Lauflegende, Dathan Ritzenhein trainiert.
Nach nur zwei Wochen zurück im normalen Training lief Jonas Raess heute Abend im 5000m EM Final im Olympiastadion in München. Nach solch kurzer Zeit im Training konnte der Läufer selbst nicht richtig einschätzen wo sich sein Formstand aktuell befindet und welche Erwartungen er an diesen EM Final wohl haben soll. So freute er sich, dass er nun trotzdem an der Startlinie stehen kann und wollte sich auf keinen Fall selbst limitieren, er lief mutig und konnte lange im Feld mitlaufen.
Der klare Favorite im Feld, Jakob Ingebrigtsen, übernahm drei Runden vor Schluss die Führung und setzte zu einem eindrücklichen Steigerungslauf an. Dabei wurde er dicht verfolgt vom Spanier Mohamed Katir, doch als Ingebrigtsen dann auf den letzten 50m die Frequenz erneut erhöhte, war auch dieser Athlet chancenlos gegen das Ausnahmetalent aus Norwegen. Jonas Raess verlor da den Anschluss an die Spitzengruppe und lief am hinteren Ende der zweiten Gruppe mit. Der Schweizer Langstreckenläufer, welcher bereits den Indoor Schweizerrekord über die 5000m besitzt, kämpfte bis zum Schluss und kam als 15. mit 13:36.18 ins Ziel. Nach dieser Verletzung darf Jonas Raess mehr als zufrieden sein mit seiner Leistung.