Autor: Martin Knill
Bilder: Martin Knill

Bei den Leichtathletik Schweizermeisterschaften der Kategorien U16 und U18 in Riehen gewannen die zwei LCR-Athletinnen Trinity Eberhard und Levia Schaden jeweils die Bronzemedaille. Trinity über 400m und Levia über 400m Hürden der weiblichen U18.

Samstag

Am Samstag standen vor allem Vorläufe auf dem Programm. Bereits früh, nämlich um 10:50 Uhr, fiel der Startschuss für die 600m Vorläufe der männlichen U16. In diesem Rennen zeigte Noah Staubli, dass er in den letzten Wochen grosse Fortschritte gemacht hat. Bereits am Abendmeeting in Regensdorf stellte er eine neue persönliche Bestzeit auf. Bei seiner ersten SM-Teilnahme lief es ihm gar noch besser. In einem sehr schnellen Qualifikationslauf belegte er den 8. Rang und verpasste die 1:30-Marke mit einer Zeit von 1:30.41 Minuten nur knapp. Trotzdem verbesserte er seine alte Bestleistung um fast 2 Sekunden.

Der grosse Abwesende war Petter Oster. Wegen einer Verletzung konnte er die letzten Wochen nicht wunschgemäss trainieren und somit auch die SM nicht optimal vorbereiten. Der schnellste U16-Läufer in der Schweiz wird sich nun auf den Mille Gruyére Final und die Staffel-SM vorbereiten.

Am frühen Nachmittag standen drei 400m-Läufer*innen im Einsatz. Riccarda Fritschi startete für einmal etwas vorsichtiger ins Rennen, was ihr auf der zweiten Streckenhälfte zugute kam. Denn mit 64.72 Sekunden lief sie ihre zweitbeste Zeit in dieser Saison. Trinity Eberhard startete als Medaillenkandidatin ins SM-Wochenende. Mit einem souveränen Vorlaufsieg in 57.70 Sekunden qualifizierte sie sich mühelos für den Final vom Sonntag. Alessandro Marchica verbesserte sich in dieser Saison vor allem im Speed-Bereich. Über 400m wollte aber die PB aus dem letzten Jahr noch nicht fallen. In Riehen wollte er diese aber unbedingt knacken. Getreu dem Motto “just do it” klappte es im fünften 400m-Rennen in dieser Saison. Seine neue PB steht nun bei 53.57 Sekunden. 

Über 800m der U18-Kategorie hatte Axel Oster eine schwere Aufgabe vor sich. Für eine Finalqualifikation hätte alles zusammenpassen müssen. Und er hätte so schnell wie noch nie laufen müssen. Axel hatte aber in der Vorbereitung zur SM mit Verletzungssorgen zu kämpfen und konnte nicht optimal trainieren und musste auch auf den einen oder anderen Wettkampf verzichten. Mit dem Wissen, dass die Vorbereitung nicht gut gewesen ist, versuchte er trotzdem sein Bestes. Bis zur 600m-Marke sah alles noch gut aus und er war sogar auf PB-Kurs. Doch auf den letzten 200m wurden die Beine schwer und er musste seine Gegner ziehen lassen. Mit der Zeit von 2:04.80 Minuten war er sichtlich enttäuscht. Doch seine Zeit wird noch kommen.

Den ersten Finallauf an diesem Wochenende bestritt Jannis Greile. Noch im jüngeren Jahrgang bei den U16-Jungs stellte er sich der starken Konkurrenz über 2000 Meter. Gleich zu Beginn ging die Post ab. Jannis legte eine 69er-Startrunde hin, was sehr mutig war. Als auch die zweite Runde unter 72 Sekunden war, wurde selbst der Trainer etwas nervös. Die 1000 Meter passierte er deutlich unter 3 Minuten und war somit auf Kurs für eine gewaltige neue PB. Mit den Schnellsten im Rennen konnte Jannis nicht ganz mithalten, doch mit einer grossen kämpferischen Leistung pulverisierte er seine PB und verbesserte sie um über 12 Sekunden auf 6:08.30 Minuten, was ihn auf den sehr guten 5. Schlussrang brachte.

Zum Schluss des ersten Wettkampftages startete Levia Schaden, welche während dieser Saison vom TV Kloten Leichtathletik zum LCR gewechselt hat, in ihr erstes SM-Abenteuer. Abenteuerlich ist es manchmal gewiss, bei den 400m Hürden Rennen. Trotz einer falschen Startpflock-Einstellung (falscher Fuss vorne) löste sie ihre Aufgabe mühelos und qualifizierte sich als Drittschnellste für den Final vom Sonntag.

Sonntag

Am Sonntag standen noch 3 Läufer*innen vom LCR auf der Riehener Grendelmatte im Einsatz.

Den Auftakt machte Trinity Eberhard. Trinity konzentrierte sich in dieser Saison vermehrt auf die 400m-Distanz und überzeugte bis zur SM mit einer eindrücklichen Konstanz. Vor der SM lief sie bereits vier 57er-Zeiten, und einmal gar unter der U18 EM-Limite von 57.40 Sekunden. Am Samstag folgte mit 57.70 Sekunden bereits die fünfte 57er-Zeit. Im Finallauf profitierte Trinity von einer guten Bahneinteilung und hatte ihre stärksten Gegnerinnen vor sich laufend. Mit dem Startschuss ging so richtig die Post ab und die Saisonschnellste, Michelle Liem von der LA Nidwalden, zündete gleich ein Feuerwerk. Trinity versuchte sich an Liem’s Fersen zu heften, um so zu einer weiteren schnellen Zeit und einer Medaille zu kommen. Auf den letzten 100 Metern zog Liem allen davon und Trinity hatte mit Irina Antener vom heimischen TV Riehen noch eine weitere Läuferin vor sich. Jener kam sie zwar immer näher, doch am Schluss behielt die Baslerin die Oberhand. Trinity lief in einer Zeit von 57.33 Sekunden auf dem starken dritten Rang ins Ziel, verpasste ihre PB nur um 5 Hundertstelsekunden und blieb erneut unter der U18 EM-Limitenzeit. 

Im nächsten Finallauf startete der Neo-Regensdorfer, Maik Litau, über 7 ½ Bahnrunden. Im 3000m-Lauf der männlichen U18 ging Maik als Nr. 7 ins Rennen. Bei sehr warmen Temperaturen wurde den jungen Läufern alles abverlangt. Die Saisonschnellsten liefen gleich zu Beginn an der Spitze und es wurde nicht taktiert. Maik reihte sich im Mittelfeld ein und absolvierte den ersten Kilometer in 3:09 Minuten. Trotz heisser Temperaturen lag das Tempo im Bereich seiner Bestzeit. Danach lief er regelmässige 76er/77er-Runden und konnte auf den letzten 400 Metern noch 2 Gegner abfangen, sodass er sich zum Schluss auf Rang 8 platzierte.

Den krönenden Abschluss (mittlerweile stand der Schwingerkönig fest) machte Levia Schaden. Was im Vorlauf noch nicht optimal gepasst hatte, ging im Final vom Sonntag alles auf. Auf Bahn 6 laufend, hatte sie sämtliche Konkurrentinnen hinter sich und musste sich auf ihr eigenes Rennen und ihren Rhythmus konzentrieren. Dies gelang ihr hervorragend und sie lief wie geplant bis zur 5. Hürde im 17er-Rhythmus und wechselte dann auf den 19er. Als sie aber in der Zielkurve auf Rang 4 lag, dachte sie: “Sch….e, jetzt muss ich Gas geben.” Darauf folgten starke letzte 150 Meter. Sie überholte die dritte Läuferin und überquerte auch die letzte Hürde im 19er-Rhythmus. So kam sie der Zweitplatzierten immer näher, konnte sie aber nicht mehr abfangen. Am Ende lief Levia eine tolle neue PB in 64.02 Sekunden, wurde mit der Bronzemedaille belohnt und belegt mit dieser Zeit auch Rang 3 in der Schweizer Bestenliste.

Mit zwei Medaillen und 4 persönlichen Bestleistungen sind wir sehr zufrieden und dankbar.