Autor: Martin Knill
Bilder: Martin Knill

Trinity Eberhard gewann Gold über 400 Meter und Petter Oster Bronze über 1000 Meter.

Bei den diesjährigen Nachwuchs-Hallen-Schweizermeisterschaften war der LC Regensdorf mit fünf Athletinnen und Athleten am Start. So viele wie noch nie zuvor.

Samstag (Vorläufe)

Bei den männlichen U18 startete Petter Oster als Medaillenkandidat zu den 1000 Meter Vorläufen. Mit einem kontrollierten Lauf und dem Sieg im Vorlauf qualifizierte sich der 16-Jährige Nachwuchsläufer mühelos für den Final vom Sonntag.

Im ersten Vorlauf der männlichen U20, ebenfalls über 1000 Meter, ging Axel Oster an den Start. Axel hatte bislang einen schwierigen Winter und immer wieder mit krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Somit ging es für ihn darum, sich der Konkurrenz zu stellen, auch wenn er nicht in Topform war. In einem zu Beginn eher langsamen Rennen kam Axel nie richtig auf Touren und konnte auf der zweiten Streckenhälfte den Anschluss ans Feld nicht mehr halten. Er kam auf dem 8. Rang mit einer Zeit von 2:51.83 Minuten ins Ziel.

Zum ersten Mal an einer CH-Meisterschaft mit dabei war Christoph Burger. Vor gut einem Jahr wechselte er zusammen mit Levia Schaden vom TV Kloten LA zum LC Regensdorf. Nach einem Jahr mit regelmässigen Trainingsbesuchen hatte er sich drei Wochen vor der SM mit einer neuen persönlichen Bestleistung die Limite gesichert. Im dritten Vorlauf sah es lange danach aus, als ob er seine PB erneut verbessern könnte. Doch die zweitletzte Runde war etwas zu langsam und so beendete er seine SM mit dem 6. Vorlaufrang und einer sehr guten Zeit von 2:44.37 Minuten; nahe an seiner PB.

Für Levia Schaden, welche eine Woche zuvor ihre erste Aktiv-SM bestritten hatte, galt es bereits im 400-Meter-Vorlauf alles zu geben. Denn nur die vier zeitschnellsten U18-Läuferinnen aus den Vorläufen qualifizierten sich für den Final vom Sonntag. Levia hatte es mit sehr starken Gegnerinnen zu tun und musste voraussichtlich eine klare neue Bestzeit laufen, um den Finaleinzug zu schaffen. Nach einer guten Startkurve konnte sie leider nicht wie gewünscht weiterpushen und verlor an Terrain. An vierter Position ging sie auf die letzte  Runde und kam der Läuferin auf Position 3 auf der Zielgeraden immer näher. Für ein Überholmanöver reichte die Kraft aber nicht mehr. So beendete sie die SM auf dem 6. Schlussrang mit einer Zeit von 60.98 Sekunden. Nach dem Rennen war Levia berechtigterweise nicht ganz zufrieden. Die Trainingsresultate liessen doch auf eine Finalqualifikation oder zumindest auf eine neue PB hoffen.

Trinity Eberhard sah sich mit der gleichen Ausgangslage konfrontiert wie ihre Vereinskollegin Levia. Denn auch Trinity musste sich als eine der vier Zeitschnellsten für den 400-Meter-Final qualifizieren. Dies eine Kategorie höher, bei den weiblichen U20. Als schnellste Läuferin gemäss Meldeliste meisterte sie diese Aufgabe mit Bravour. Mit 58.78 Sekunden qualifizierte sie sich als Siegerin ihres Vorlaufs und mit der schnellsten Zeit aller Läuferinnen souverän für den Final vom Sonntag.

Sonntag (Finals)

Den Finaltag eröffnete Petter. Gut erholt und top-motiviert machte er sich auf die Jagd nach der Goldmedaille. Als jüngerer der zwei U18-Jahrgänge war er als Saisonschnellster der Gejagte. Mit einer geplanten, offensiven Taktik setzte er sich gleich zu Beginn des Rennens an die Spitze und drückte dem Rennen seinen Stempel auf. Nach und nach bekamen seine Gegner Mühe mit dem schnellen Tempo. Denn Petter passierte die 800-Meter-Marke bei ca. 2:02 Minuten, so schnell wie bei seinem PB-Rennen vor 3 Wochen. Doch heute konnte er auf der Schlussrunde nicht nochmals zusetzen. Zwei Konkurrenten hielten noch hartnäckig den Anschluss und überholten Petter ca. 150 Meter vor dem Ziel. Das kräfteraubende Frontrunning liess keinen Konter mehr zu und Petter kam als Dritter ins Ziel. Dass Petter über den dritten Rang enttäuscht war, zeigt, wie hoch seine Ambitionen sind. Er lief, um Gold zu gewinnen, nicht “nur” eine Medaille. Die Endzeit von 2:34.74 Minuten zeigte, dass er noch immer in einer sehr guten Form ist, welche er am kommenden Wochenende an den schwedischen Meisterschaften nochmals unter Beweis stellen kann. Als schweizerisch-schwedischer Doppelbürger ist er nämlich auch in Schweden startberechtigt.

Trinity Eberhard reiste mit guten Erinnerungen nach Magglingen. In diesem Jahr lief sie über 400 Meter nämlich bereits 57.40 Sekunden und im Jahr 2020 wurde sie, als damals U16-Athletin, Schweizermeisterin über 1000 Meter. Da Trinity am Samstag nicht ganz Vollgas geben musste, um sich für den Final zu qualifizieren, war der Plan für den Finallauf schnell gemacht. Trinity nahm sich vor, schneller wie im Vorlauf zu starten und somit gleich alle Gegnerinnen zu distanzieren. Dies gelang ihr hervorragend und sie passierte die ersten 200 Meter in schnellen 26.98 Sekunden. In der Schlussrunde drückte sie weiter aufs Gaspedal, denn sie lief um eine neue PB. Mit 57.39 Sekunden gelang ihr eine neue Indoor PB und ein ungefährdeter Sieg über 400m der weiblichen U20.