Autor: Martin Knill
Bilder: Martin Knill


Bei schönstem Spätsommerwetter wurden die Schweizer Leichtathletik Meisterschaften U16/U18 auf der Kleinen Allmend in Frauenfeld durchgeführt. Der LCR war mit 7 Athletinnen und Athleten mit von der Partie und konnte 2 Silbermedaillen mit nach Hause bringen. Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass auch 3 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den technischen Disziplinen die Limite für die SM erreicht haben.

Jorin Wiedmer, U16 M Diskus

Mit seiner SM-Premiere nicht zufrieden war Jorin Wiedmer. Der Wettkampf verlief nicht nach seinem Wunsch. Seine Weite von 34.65 Metern aus dem ersten Versuch reichte nicht für den Vorstoss in den Final und entspricht auch nicht seinem aktuellen Leistungsvermögen. 

Ella Reichler, U16 W Hoch

Auch für Ella war es die erste SM-Teilnahme und sie konnte wertvolle Erfahrungen sammeln. Mit übersprungenen 1.46 Meter kam sie auf Rang 16.

Rico Krenn, U16 M 80m

Und auch Rico Krenn war ein SM-Neuling. Er trat in einem stark besetzten Feld im 80 Meter Sprint an. Er verlor auf den ersten Metern wertvolle Zeit und beendete den Lauf in 9.94 Sekunden. Für ein Weiterkommen in die nächste Runde reichte es in diesem Jahr noch nicht. Er ist aber im nächsten Jahr nochmals in derselben Kategorie startberechtigt.

Noah Staubli, U18 M 800m

Am Samstagabend startete auch Noah Staubli in sein erstes SM-Abenteuer. Angefeuert von der ganzen Familie zeigte Noah ein beherztes Rennen und war lange gut positioniert. Mit einem schnellen Start legte er die Basis für die neue persönliche Bestzeit von 2:05.07 Minuten. Am Schluss reichte der 7. Rang nicht für ein Weiterkommen. Dass Noah sich sehr gut auf die SM vorbereitet hat, zeigt sich auch daran, dass er der einzige aller Läufer war, welcher eine PB laufen konnte. Noah ist noch im jüngeren Jahrgang U18 und kann somit nächstes Jahr noch einmal in derselben Kategorie an den Start gehen. 

Jannis Greile, U16 M 2000m

Für Jannis war es nach 2022 bereits die zweite Nachwuchs-SM. Nach einer schwierigen Saison mit verletzungsbedingten Ausfällen konnte sich Jannis nicht wunschgemäss auf die SM vorbereiten. Toll aber, dass sich Jannis trotzdem mit seinen Gegner gemessen hat und im 2000m Final antrat. In einem taktischen Rennen wurde der erste Kilometer langsamer als 3:00 Minuten angelaufen. Eigentlich war das Jannis entgegengekommen. Gut im Feld positioniert, konnte er aber beim Angriff ca. 2 Runden vor dem Ziel dem Spitzenfeld nicht mehr ganz folgen. Er musste die stärksten Läufer ziehen lassen und kam schlussendlich auf Position 11 ins Ziel. Die Zeit von 6:14.25 Minuten war in diesem taktischen Rennen nicht aussagekräftig. Jannis ist mit seinem Rennen nicht so zufrieden, darf sich aber auf den CH-Final im Mille Gruyère freuen, welcher in knapp zwei Wochen in Regensdorf stattfinden wird.

Levia Schaden, U18 W 400m Hürden

Als Saisonschnellste und Mitfavoritin für die Goldmedaille konnte sich Levia im Vorlauf vom Samstag etwas schonen. In einem locker gelaufenen Vorlauf erreichte sie als Siegerin ihrer Vorlauf Serie den Final vom Sonntag.

Am Sonntag um 16:20 Uhr und bei heissen 30 Grad galt es dann aber ernst. Auf Bahn 4 startend, hatte sie die stärkste Gegnerin, Giulia Wirth von Amriswil-Athletics, vor sich laufend auf Bahn 6. Levia startete schnell und technisch gut ins Rennen. Aber bei 200 Metern lag With bereits deutlich vor ihr. Levia zeigte auch auf der zweiten Streckenhälfte ein technisch gutes Rennen und überquerte die wichtige 8. Hürde im 17er-Rhythums. Wirth lief aber in einer eigenen Liga. Wie schon im Jahr zuvor konnte die Amriswilerin an der SM gross auftrumpfen und vor Levia ins Ziel laufen. Levia darf mit ihrem Rennen aber sehr zufrieden sein. Mit 62.72 Sekunden lief sie die zweitschnellste Zeit ihrer noch jungen 400m-Hürden-Karriere und gewann verdient die Silbermedaille. Nach Bronze im letzten Jahr stimmt die Richtung in die sie sich entwickelt.

Petter Oster, U18 M 1500m

Auch Petter gehörte bei den Meisterschaften in Frauenfeld zu den Gold Anwärtern. Als Nr. 2 der Saisonbestenliste musste auch er nicht viel investieren, um sich am Samstag im Vorlauf für den Final vom Sonntag zu qualifizieren. Mit einer Zeit von 4:17.46 Minuten und Rang 2 im Vorlauf gelang ihm das mühelos.

Am Sonntag kam es dann zum Duell zwischen Petter und dem Saisonschnellsten, Yanis Payraudeau, von CHP Genève. Wie erwartet ging’s erstmal locker los und die ersten 400 Meter wurden in knapp 70 Sekunden passiert. Auch bei der 800m-Marke war das Feld noch dicht beisammen. Zwischen 900 und 1000 Metern schob sich Petter an die Spitze des Feldes und setzte exakt bei der 1000m-Marke zu einem fulminanten Finish an. Sofort holte er ein paar Meter auf den Rest des Feldes heraus. Kein Wunder, denn diese 100m lief er in 13 Sekunden. Sein Gegner setzte erst 1 Runde vor Schluss zum Spurt an. Petter lag da aber bereits 20m vor dem Feld. Auf der Gegengeraden drückte Petter weiter aufs Tempo und legte so eine 55.5er-Runde hin. Trotz diesem Wahnsinnstempo schaffte es Payraudeau an Petter heranzulaufen. Nicht nur das, weil Petter mit seinem Antritt viel Kraft brauchte, konnte er sich gegen den Angriff des Genfers nicht mehr wehren. So gewann schlussendlich der Saisonschnellste die CH-Meisterschaft. Doch Petter darf mit seiner Leistung trotzdem zufrieden sein. Gehört auch er noch dem jüngeren Jahrgang U18 an und kann nächstes Jahr hoffentlich allen den Meister zeigen.

Nun geht es ab in die verdiente Saisonpause, bevor neue Pläne für 2024 geschmiedet werden.