Autor: Christopher Gmür
Die Rekrutenschule neigt sich für die fünf Läufer, welche in Kloten/Bülach vom Status „Qualifizierter Sportler“ profitieren, dem Ende zu. Sie gehören bereits zur siebten Generation, welche im Zürcher Unterland die RS besuchten und beim LC Regensdorf ein Grossteil ihrer Trainings absolvierten.
Wenn das nicht für ideale Bedingungen spricht. Während andere Rekruten sehnlichst dem Ende ihrer Ausbildungszeit entgegenfiebern, haben sich die Läufer Janis Gächter (LAV Glarus), Pascal Heer (LC Luzern), Roman Hüsler, Adrian Müller (beide BTV Aarau) und David Schöpfer (STV Sempach) entschieden, gleich noch weitere drei Wochen anzuhängen. So haben sie in den kommenden Jahren gleich einen ganzen Wiederholungskurs (WK) weniger zu absolvieren. Das tun sie selbstverständlich nur weil sie sich im aktuellen Trainingsalltag wohl fühlen und ihn optimal mit den militärischen Aufgaben verbinden können. Letzteres wäre ohne das Einverständnis der Führung der Kaserne Bülach nicht möglich, wofür ihr auch ein grosser Dank gebührt.
Während sie einen Grossteil des Tages in Bülach verbringen, gehen sie abends mehrmals die Woche nach Regensdorf, wo der Leichtathletik Club sie im Rahmen des Nationalen Leistungszentrums (NLZ) im Training betreut. Dabei profitieren sie von der Zusammenarbeit mit zivilen Läufern, die selbst nicht minder Profit aus den Trainings mit den Nachwuchs-Talenten schlagen können. Eine klassische Win-Win-Situation also. Für die Rekruten, die Läufer am NLZ und den LC Regensdorf selbst, der so ein attraktiver Lauftraining-Standort ist und bleibt.
Die fünf Läufer, die aktuell die RS mit dem Training in „Rägi“ kombinieren, sind nicht die Ersten, die sich während der Dienstpflicht in Regensdorf in Form halten. Die ersten Athleten handhabten das bereits im Winter 2008/2009 so. Seither durchlief jedes Jahr eine neue Generation dieses Erfolgskonzept. Wohin das führen kann, zeigen zwei Beispiele aus den ersten beiden Jahrgängen: Jan Hochstrasser (1500 m) und Adrian Lehmann (Marathon) haben es einige Jahre später zu einem Europameisterschafts-Start 2014 in Zürich gebracht. Wer weiss, ob sie dem Spitzensport nicht den Rücken zugedreht hätten, hätten sie nicht die Möglichkeit gehabt, während der RS regelmässig auf hohem Niveau zu trainieren.
Den grossen Anklang, welcher der LC Regensdorf bei den „RS-Läufern“ findet, unterstreicht die Tatsache, dass viele auch noch Jahre später hierher zurückkehren. So haben nicht weniger als sechs von ihnen heuer ihren WK in Bülach absolviert und sind abends wiederum nach Regensdorf ins Training gekommen. Eine Erfolgs-Geschichte, die im kommenden Winter mit Bestimmtheit ihre Fortsetzung erfahren wird.
Apropos: Nicht nur Läufer, sondern auch Mehrkämpfer besuchen in Kloten/Bülach die RS. Diese fahren für ihre Trainings nicht in die Läufer-Hochburg Regensdorf, sondern nach Zürich. Dort profitieren sie von den Trainer-Fähigkeiten Markus Buchers, der über eine langjährige Erfahrung im Mehrkampf verfügt.