Autor: Gian Marco Meier
Bild: Athletix.ch
Wie bereits an den letzten beiden Europameisterschaften in München und Berlin vertrat Jonas Raess auch in Rom die Farben des LC Regensdorf.
Am späten Samstagabend, dem mit Abstand bestbesuchten Tag der Europameisterschaften, standen 27 Läufer an der Startlinie des 5000m-Laufes. Bereits vor dem Lauf war zu befürchten, dass in diesem grossen Feld viel Hektik und Positionskämpfe stattfinden würden. Und bereits kurz nach dem Startschuss bestätigte sich dies! Mit Rundenzeiten von ca. 67 Sekunden, was auf diesem Niveau doch sehr gemächlich ist, liefen die Läufer dicht gedrängt. Dass es dabei zu etlichen Rempeleien und Stürzen kam, zeigten nach dem Rennen die vielen blutigen Beine von diversen Läufern.
Jonas lief meistens im Mittelfeld des Feldes und passierte die 3000m-Marke in 8:17′ umgeben von allen Favoriten. Mit einer rasanten Tempoverschärfung lancierte Morgan Le Guen, ein weiterer Schweizer im Feld, das Rennen nach 3500m. Die Rundenzeiten wurden nun von 62″ bis unter 60″ gesteigert und das Feld neu positioniert. Leider gelang es Jonas nicht ganz, mit der Spitzengruppe auf die Schlussrunde zu gehen. Mit einem letzten Kilometer von 2:32′ und einer Zeit von 13:31.43 lief Jonas auf den 16. Rang.
Knapp eine halbe Stunde nach dem Rennen und kurz vor Mitternacht galt dann der Fokus bereits wieder auf die 10’000m. Auslaufen, Steigerungsläufe, ein Sprint auf den letzten Bus zurück ins Hotel, Essen noch bevor das Buffet abgeräumt wurde und ein Eisbad waren die ersten Massnahmen, um die Erholung zu optimieren.
Für Gian Marco Meier, welcher als Coach für SwissAthletics ebenfalls in Rom im Einsatz war und Morgan und Jonas betreute, galt es nach kanpp 2,5 Stunden Schlaf, bereits wieder, die Halbmarathonläufer bei den Precooling- und Verpflegungs-Massnahmen zu unterstützen.
Am letzten Abend der Europameisterschaften stand dann Jonas nochmals im Einsatz. Wie im 5000er war auch über 10’000m ein riesiges Feld von 25 Läufern am Start. Und dieser Lauf wurde noch viel Taktischer als der 5er! 72″ – 78″ -77″ – 72″ – das waren die ersten Rundenzeiten – nicht viel schneller als ein zügiges Dauerlauftempo von Jonas. Zum Glück kam aber etwas weniger Hektik auf als noch vor 4 Tagen! Ab der 3km-Marke, welche in 9:00′ passiert wurde, kam dann etwas mehr Zug in das langgezogene Feld. Auf den letzten 3 Runden ging dann auch in diesem Rennen die Post ab ! Jonas gelang es, sich Position um Position zu verbessern, und mit einer Zeit von 28:17.79, einer zweiten Hälfe in 13:44′, einem letzten schnellen Kilometer von 2:38’ und einer Schlussrunde in 59“ lief Jonas auf den guten 13. Rang. Er bleibt damit nur 7“ hinter dem Diplomrang!
Nach dem Grossanlass ist vor dem Grossanlass… Schon kurz nach den Kontinentalmeisterschaften startet Jonas mit einem Höhenaufenthalt im Engadin in die unmittelbare Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris. Wir drücken alle die Daumen, dass es mit der Qualifikation klappt!